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Impfstoff-Nebenwirkungen

Welcher Mechanismus steckt hinter den Blutgerinnseln?

Nach der Gabe des Covid-19-Impfstoffs AZD1222 von Astra-Zeneca kommt es in seltenen Fällen offenbar zu thromboembolischen Ereignissen. In ihren Statements werfen Experten munter mit Fachwörtern wie Sinusvenenthrombose oder disseminierte intravasale Koagulopathie um sich oder kürzen diese Begriffe einfach ab. Was ist was? Und wie kommt es zu den gefährlichen Reaktionen? Hier kommt geballtes Blutgerinnungswissen für Fortgeschrittene.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 19.03.2021  14:30 Uhr

Immunglobuline als mögliche Therapieoption

Treten vier Tage oder später nach der Impfung mit der Astra-Zeneca-Vakzine Kopfschmerzen bei Geimpften auf, sollte laut dem Mediziner daher im Blutbild überprüft werden, ob eine Thrombozytopenie vorliegt. Dann sollte ein Screeningtest auf PFIV/Heparin-Antikörper gemacht werden. Das sind die bereits genannten Antikörper, die den Immunkomplex aus Plättchenfaktor IV und Heparin erkennen können, die die immunologische Ursache der Sinusvenenthrombose anzeigen können. Ist dieser Test positiv, kann Oldenburg zufolge der prothrombotische Pathomechanismus wahrscheinlich durch die Gabe von hochdosierten intravenösen Immunglobulinen (1 g pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag an zwei aufeinanderfolgenden Tagen) unterbrochen werden.

Ebenfalls wichtig sei die Untersuchung auf D-Dimere, Spaltprodukte des Fibrins also, und eine bildgebende Diagnostik. Bis zum sicheren Ausschluss einer HIT sollte auf eine Antikoagulation mit Heparinen verzichtet und auf alternative, HIT-kompatible Präparate ausgewichen werden, heißt es in einer Stellungnahme der GTH

Studien zum Pathomechanismus laufen

»In Kürze erwarten wir Publikationen, die den Mechanismus hinter dem Krankheitsbild der Impfstoff-assoziierten Sinusvenenthrombose näher erläutern«, sagt Thrombose-Experte Oldenburg. International, vor allem in Norwegen und Deutschland, arbeiten Forschende, insbesondere auch die Greifswalder Gruppe um Professor Dr. Andreas Greinacher, unter Hochdruck daran, diese Ergebnisse zu veröffentlichen, so Oldenburg.

Durch die Impfung kommt es wahrscheinlich im Rahmen der inflammatorischen Reaktion und Immunstimulation zu einer Antikörperbildung gegen Plättchenantigene, heißt es in der GTH-Stellungnahme zu Greinachers Untersuchungen. Diese Antikörper würden dann abhängig oder unabhängig von Heparin über den Fc-Rezeptor eine massive Thrombozytenaktivierung in Analogie zur HIT induzieren. Dieser Mechanismus, HIT mimicry genannt, konnte bei vier Patienten mit einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit der Vakzine von Astra-Zeneca im Labor nachgewiesen werden. Dieser Pathomechanismus schließe aber nicht aus, dass den Sinusventhrombosen nach der Impfung auch andere Ursachen zugrunde liegen können, heißt es weiter.

Über eine ähnliche Vermutung hatten am Donnerstag bereits Forscher aus Norwegen berichtet: Professor Dr. Pål Andre Holme vom Universitätsklinikum Oslo hatte gesagt, er vermute, dass die Bildung der Gerinnsel über eine starke Immunantwort und dabei entstehende spezifische Antikörper gegen Blutplättchen laufen könnte. Genauere Angaben zum Pathomechanismus und der Therapie werden sicherlich noch folgen.

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