Welche Vitamine bestimmt werden |
Christina Hohmann-Jeddi |
24.07.2024 07:00 Uhr |
Grünes Gemüse und grüne Blattsalate, aber auch Leber sind reich an Folaten, den natürlichen Äquivalenten der Folsäure. / Foto: Adobe Stock/Yaruniv-Studio
Vitamine sind für eine Reihe von Stoffwechselprozessen im Körper von Bedeutung. Entsprechend kann ein Mangel negative Konsequenzen für die Gesundheit haben, wobei die Symptome häufig unspezifisch sind. Besteht Verdacht auf einen Vitaminmangel, kann der behandelnde Arzt eine entsprechende Untersuchung veranlassen, deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Ansonsten handelt es sich um individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), die vom Patienten selbst bezahlt werden müssen. Häufig untersucht werden die Spiegel von Vitamin D, B12, Folsäure und Vitamin A.
Unter Vitamin D ist eine Gruppe von fettlöslichen Vitaminen zusammengefasst, die für den Calciumhaushalt, die Mineralisierung von Knochen und wohl auch die Reifung von Immunzellen wichtig sind. Im eigentlichen Sinne handelt es sich bei ihnen nicht um Vitamine, da sie im Körper selbst gebildet werden können, und zwar in der Haut unter Einwirkung von Sonnenlicht. Sie werden kaum (zu etwa 10 bis 20 Prozent) mit der Nahrung aufgenommen. Enthalten sind sie in fettem Fisch, Eigelb und Pilzen.
Bei geringem Kontakt mit Sonnenlicht, etwa im Winter oder bei Bettlägerigkeit, kann es zu einem Vitamin-D-Mangel kommen. Aber auch Personen mit Lebererkrankungen, Nierenschädigungen oder Mangelernährung können zu geringe Werte aufweisen. Folgen eines Mangels sind etwa eine gestörte Knochenmineralisierung, Knochenschmerzen- und -verformungen, aber auch Muskelschwäche, eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie Haarausfall.
Erhöhte Vitamin-D-Werte weisen auf eine Überdosierung des Vitamins durch Nahrungsergänzungsmittel hin und auch dies kann unangenehme Folgen haben. So können bei starker Überdosierung etwa Erbrechen, Übelkeit, massiver Gewichtsverlust, Unterleibsschmerzen, Mundtrockenheit und Tinnitus auftreten.
Um den Vitamin-D-Status zu bestimmnen, wird die Speicherform 25-Hydroxyvitamin-D (25(OH)D) im Blutserum gemessen. Der Wert sollte zwischen 20 und 50 ng/ml (50 und 125 nmol/l) betragen. Ermittelt wird der Serumspiegel bei Verdacht auf einen Vitamin-D-Mangel. Wird eine Störung des Vitamin-D-Stoffwechsels oder ein erhöhter Calciumspiegel vermutet, kann der Serumwert des Hormons Calcitriol (1,25-Vitamin-D3), der biologisch aktiven Form von Vitamin D, gemessen werden. Der Wert sollte zwischen 20 und 80 ng/l liegen.
Inwieweit die Blutuntersuchung auf einen Vitamin-D-Mangel als IGeL sinnvoll ist, hat die Plattform IGeL-Monitor untersucht, hinter der der Medizinische Dienst Bund steht. Sie bewertet den Nutzen der Vitamin-D-Untersuchung als »unklar«. Laut IGeL-Report 2020 gehört der Test zu den 20 häufigsten Selbstzahlerleistungen.
Die Laborkosten für eine Vitamin-D-Bestimmung liegen bei 28 Euro bis 32 Euro, hinzu kommen Kosten für die ärztliche Beratung und die Blutentnahme. Ärztliche Praxen bieten sie auch in Kombination mit anderen Vitaminbestimmungen als sogenannte Vitamin-Checks an.