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Leitlinie aktualisiert
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Welche Medikamente sind bei Covid-19 empfehlenswert?

Mediziner haben die Leitlinie »Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit Covid-19« aktualisiert und auf einen höheren Evidenzgrad gehoben. Bewertet wurden auch Tocilizumab, Bamlanivimab, Ivermectin, Azithromycin und Vitamin D3 sowie die Antikoagulation.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 24.02.2021  12:30 Uhr

Antikörper und Plasma: Noch zu wenig Evidenz

Sogenanntes Rekonvaleszentenplasma, also antikörperhaltiges Plasma von genesenen Covid-19-Patienten, soll nicht eingesetzt werden. Dies sei eine starke Empfehlung, auch auf Basis der begrenzten Ressourcen für Logistik der Spende und Verabreichung, Aufarbeitung, Lagerung, Distribution und auch der Kosten.

Von den synthetisch hergestellten therapeutischen Antikörpern wurde bislang nur Bamlanivimab bewertet. Auch hier empfiehlt die Leitlinie, den SARS-CoV-2-spezifischen monoklonalen Antikörper bei Patienten mit moderater bis schwerer Erkrankung im stationären Bereich nicht einzusetzen. Auch für Kombinationstherapien verschiedener therapeutischer Antikörper liege noch nicht ausreichend Evidenz aus Phase-III-Studien vor, wobei die Phase-II-Daten bei frühzeitiger Therapie mit Bamlanivimab plus Etesevimab sowie Casirivimab plus Imdevimab bei milder bis moderater Covid-19-Erkrankung und mindestens einem Risikofaktor für einen schweren Verlauf gut aussehen. Hier ist es für eine Empfehlung noch zu früh.

Keine Empfehlung für Tocilizumab, Azithromycin und Ivermectin

Auch für Tocilizumab reichte die Datenlage bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung der neuen Leitlinienfassung nicht aus. Es wird noch nicht empfohlen, wobei vergangene Woche gute neue Daten publiziert worden sind, allerdings nur im Preprint, und demnächst noch weitere folgen könnten. »Aufgrund des in den bisher final publizierten Studien nicht nachweisbaren klinisch relevanten Nutzens bei gleichzeitig nicht nachweisbarem Schaden wurde eine schwache Empfehlung gegen den Einsatz dieser Substanz ausgesprochen«, heißt es in der Leitlinie. Auch Koordinator Kluge hatte am Donnerstag betont, man wolle die Veröffentlichung nach dem Peer-Review-Verfahren abwarten. Gegebenenfalls könnte dann eine Therapieempfehlung kommen.

Zu Beginn der Pandemie wurde auch das Antibiotikum Azithromycin eingesetzt, weil es in vitro auch antiviral wirkt. Nun spricht sich die Leitlinie klar dagegen aus, denn ein patientenrelevanter Nutzen konnte in klinischen Studien nicht gezeigt werden. 

Auch das antiparasitär wirkende Mittel Ivermectin wird derzeit als preisgünstige und breit verfügbare Therapieoption geprüft, denn der Arzneistoff hatte sich in vitro als antiviral wirksam gezeigt. Klinische Studien laufen zwar, aber: »Es existieren zahlreiche Studien in Preprint-Form (teilweise nur in Studienregistern veröffentlicht), die aufgrund des Mangels an klinisch relevanten Endpunkten (Einfluss auf Viruslast) und/oder aufgrund von methodologischen Mängeln (hohes Risiko auf Bias) keine Aussage über klinische Endpunkte erlauben«, heißt es in der Leitlinie. 

Zum Zeitpunkt der Leitlinienerstellung lagen lediglich die begutachteten Ergebnisse für eine einzige Studie mit nur 72 Patienten vor – zu wenig für eine Empfehlung, auch hinsichtlich des Nebenwirkungs- und Wechselwirkungspotenzials. Die Leitlinienautoren sprechen eine starke Empfehlung gegen die Verwendung von Ivermectin bei Covid-19-Patienten aus.

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