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Gesundheits-Apps

Wegweiser im App-Dschungel

Für alles gibt es mittlerweile eine App, auch für viele Erkrankungen. Das Apothekenpersonal kann Patienten hier wertvolle Zusatzempfehlungen geben, muss dabei aber auch die Spreu vom Weizen trennen können. Woran kann man sich orientieren?
Daniela Hüttemann
16.01.2022  08:00 Uhr

Fachgesellschaften geben Orientierung

Und was ist mit den vielen anderen Apps, die nicht als DiGA vom BfArM bewertet wurden? »Wenn es um bestimmte Erkrankungen geht, kann man sich – sofern vorhanden – an den Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften orientieren«, rät der Apotheker. Beispielsweise zertifizierte die Hochdruckliga (DHL) im Mai 2020 erstmals eine Blutdruck-App (»Manoa«), die Hypertoniker bei der Blutdruckkontrolle und einem gesunden Lebensstil unterstützen soll (11).

»Wir arbeiten nach neuestem medizinischen Wissensstand, unabhängig und objektiv«, versicherte der DHL-Vorsitzende Professor Dr. Ulrich Wenzel in einer Pressemitteilung. Die DHL betont, dass nur solche Apps das Prüfsiegel »Digitale Gesundheitshelfer« erhalten, die von der Liga (sowohl von Experten als auch Patienten) »eingehend und streng bezüglich Sicherheit, Leitlinienkonformität, Nutzerfreundlichkeit, Datenschutz und Transparenz geprüft wurden«. Zudem würden Neutralität und Fachlichkeit, Ausgewogenheit, Aktualität sowie Fehlerkultur des Anbieters, Vollständigkeit der Angaben und Transparenz im Hinblick auf die Finanzierung beurteilt und bewertet.

»Manoa« beispielsweise wurde mit Ärzten der Medizinischen Hochschule Hannover entwickelt und ist als Medizinprodukt der Klasse 1 eingestuft (12). Anbieter ist Pathmate Technologies, ein Spin-Off von zwei Schweizer Universitäten, das von Innosuisse, der schweizerischen Agentur für Innovationsförderung, gefördert wird. Solche Angaben können für eine erste Einschätzung der App herangezogen werden.

Hilfreich bei Diabetes, Asthma und COPD

Ein weiteres Beispiel für eine fachliche Bewertung ist das DiaDigital-Siegel (13), das seit 2017 für Apps zum Diabetes-Management vergeben wird, und zwar gemeinsam von der Deutschen Diabetes-Hilfe, der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und weiteren Diabetes-Verbänden. Derzeit listen sie drei digitale Diabetes-Tagebücher auf sowie eine App, die an die regelmäßige Blutzuckermessung erinnert. Die DiaDigital-Zertifizierung ist befristet und bei einigen Apps bereits abgelaufen.

Analog gibt es seit Februar 2021 das PneumoDigital-Siegel (14), das die Deutsche Atemwegsliga, die Patientenliga Atemwegserkrankungen, Alpha 1 (eine Gesellschaft für Alpha-1-Antitrypsin-Mangel-Erkrankte) und das Zentrum für Telematik und Telemedizin (ZTG) in Bochum vergeben. Die technische Überprüfung übernimmt das ZTG, dann bewerten Fachärzte und Patienten die Apps.

Derzeit tragen elf Apps das PneumoDigital-Siegel, darunter Trainings-Apps für Menschen mit COPD oder Asthma, Informationsportale, Apps zur Asthmakontrolle in Form von Tagebüchern (zum Teil mit Medikationsplan und Leitlinienwissen) und sogar eine App zur Inhalationskontrolle, mit der sich die Anwendung von Dosieraerosolen überprüfen lässt.

»Die Prüfung der Siegel-Echtheit und Aktualität der Zertifizierung sollten generell zum Medizin-App-Check gehören«, rät Goebel seinen Kollegen (Kasten). Dazu kann man auf der Website des Siegel-Ausstellers nachsehen, ob die angeblich zertifizierte App dort tatsächlich gelistet ist. Alle Apps mit DiaDigital- oder PneumoDigital-Siegel finden sich auch auf der Seite www.appcheck.de vom Zentrum für Telematik und Telemedizin. Hier gibt es zudem Neuigkeiten rund um Gesundheits-Apps. Das ZTG versteht sich als herstellerunabhängig und wird von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen gefördert.

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