Was sie verbindet, was sie unterscheidet |
| Brigitte M. Gensthaler |
| 29.07.2025 10:00 Uhr |
Nicht nur wegen des Suizidrisikos: Depression ist behandelbar, auch bei bestehender Demenz. Ziel ist es, die Stimmung zu stabilisieren, Unruhe und Rückzug zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu eignen sich nicht medikamentöse Maßnahmen wie gut strukturierte Tagesabläufe, Bewegung, Musik, Gespräche, kreative Angebote oder soziale Kontakte. Diese Ansätze können sich positiv auf Stimmung, Schlaf und Antrieb auswirken.
Bei leichten oder mittelschweren Depressionen ist eine Psychotherapie ebenso erfolgversprechend wie Antidepressiva und das Nebenwirkungsrisiko ist geringer. Allerdings gibt es sehr wenige Angebote für Menschen mit Demenz.
In der Arzneimitteltherapie sind trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin, Imipramin oder Clomipramin zu vermeiden, da sie anticholinerg wirken und die geistige Leistungsfähigkeit weiter verschlechtern können. Bevorzugt werden selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Sertralin oder Citalopram sowie neuere Wirkstoffe wie Mirtazapin oder Venlafaxin, die die kognitive Leistungsfähigkeit nicht negativ beeinflussen.
Haben Sie das Gefühl, dass Sie nicht mehr weiterleben möchten oder denken Sie daran, Ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen? Reden hilft und entlastet. Die Telefonseelsorge hat langjährige Erfahrung in der Beratung von Menschen in suizidalen Krisen und bietet Ihnen Hilfe und Beratung rund um die Uhr am Telefon (kostenfrei) sowie online per Mail und Chat an. Rufen Sie an unter den Telefonnummern 0800 1110111 und 0800 1110222 oder melden Sie sich unter www.telefonseelsorge.de. Die Beratung erfolgt anonym.