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Niedrige Temperaturen

Was Kälte mit dem Körper macht

Eisige Temperaturen belasten den Körper und können Krankheiten auslösen. Wie reagiert der Körper auf Kälte und welche Beschwerden können auftreten? Welche Arzneimittel können Kältegefühle auslösen und wann wird Kälte als Therapeutikum eingesetzt? Wichtige Themen für die Beratung in der Apotheke.
Barbara Staufenbiel
29.01.2023  08:00 Uhr

Wie das Schwitzen im Sommer gehört das Frieren in die kalte Jahreszeit. Hitze und Kälte veranlassen den Körper zu wichtigen Anpassungsmaßnahmen. Zentrale Schaltstelle ist die Thermo­regulation im Hypothalamus. Im Normalfall beträgt die Körpertemperatur des Menschen 36,5 bis 37,4 °C. Diese Werte unterliegen verschiedenen Einflüssen.

Verliert der Körper Wärme, springt im Thermoregulationszentrum eine ­Signalkaskade an, die über die Aktivierung von Schilddrüse und Sympathikus für die Wärmebildung sorgt. Die Steigerung von Grundumsatz, Herzfrequenz und Gluconeogenese in der Leber münden in der Thermogenese. Die Aktivierung des Sympathikotonus führt zur Vasokonstriktion mit aufgestellten Härchen (Gänsehaut) und unwillkür­lichem Muskelzittern.

Bei stärkerem Wärmeverlust wird der Körperkreislauf zunehmend zentralisiert, um die Körperkerntemperatur und die Versorgung lebenswichtiger Organe (Gehirn, Herz, Atemwege und innere Organe) sicherzustellen. Dies bedingt die Minderdurchblutung der Körperschale und erhöht das Risiko für Frostbeulen und Erfrierungen. Bei weiter abnehmenden Temperaturen und Unterkühlung (Hypothermie) verlangsamen sich Stoffwechsel und Herzschlag (Tabelle 1). Bei Unterkühlung unter 30 °C Körperkerntemperatur springt die Thermoregulation nicht mehr an, das Kältezittern lässt nach. Lebenswichtige Organe werden nicht mehr ausreichend durchblutet mit möglicher Todesfolge.

Unterkühlung, Körperkerntemperatur Symptome Behandlung
Grad 1: leicht
35 bis 33 °C
Zittern, schlechtes Urteilsvermögen, Gedächtnisprobleme, Teilnahmslosigkeit, erhöhte Herzfrequenz, schwere Atmung, kalte und blasse Haut Erste-Hilfe-Maßnahmen
körperwarmes Wasserbad
Grad 2: mäßig
32,9 bis 27 °C
abnehmendes Bewusstsein, Stumpfheit, kein Zittern, erhöhte Herzfrequenz, schwere Atmung, schlechte Reflexe, mangelnde Bewegungsfreude, (paradoxerweise) Entkleiden Notarzt (Telefon112)!
stufenweise langsame Erwärmung des Körpers auf Normaltemperatur
Infusion oder Irrigation mit warmer isotoner Kochsalzlösung
direkte Bluterwärmung durch Hämodialyse
Peritoneallavage mit warmer Flüssigkeit
Erwärmung der Atemwege mit befeuchtetem Sauerstoff
Lösen von Gefäßspasmen
Fibrinolyse, Antikoagulation
Infusion von Analgetika und Antibiotika zur Infektionsprophylaxe
Grad 3: stark
<26,9 °C
niedriger Blutdruck, Bradykardie, keine Reflexe, Bewusstlosigkeit, Koma, Tod gleiche Behandlungen wie bei Grad 2
Tabelle 1: Unterkühlung und ihre Symptome; mod. nach (9)

Die Kälteempfindlichkeit ist individuell ausgeprägt und hängt von vielen Faktoren ab. Frauen frieren schneller als Männer, deren höherer Muskel­anteil Wärme erzeugt. Menschen mit vermehrtem Fettgewebe profitieren von dieser Isolierschicht. Häufige regelmäßige Kälteexposition trainiert die Anpassungsfähigkeit und Kältetoleranz des Körpers.

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