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Festtage
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Was gegen Völlegefühl, Verbrennungen und Kater hilft

Ans knallheiße Plätzchenblech gefasst? Zu tief in den Glühweinbecher geguckt? Beim Festessen überfuttert, sodass es jetzt im Bauch rumort? Tipps rund um drei weihnachtliche Gesundheitsprobleme.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 22.12.2025  13:00 Uhr

Vormittags schon das erste Plätzchen aus der Dose stibitzt, zum Kaffee gibt's Stollen und abends das große Menü. Selbst, wer sonst mit einer robusten Verdauung gesegnet ist, kann da von Völlegefühl, Bauchschmerzen und Blähungen geplagt werden.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, nennt die Ernährungswissenschaftlerin Inga Pfannebecker vier Strategien, um sich beim Festmenü nicht zu überessen:

  1. Eine leichte Vorspeise essen, etwa eine Suppe oder einen Salat. Das füllt den Magen, sodass man sich wahrscheinlich weniger vom mächtigen Hauptgang auftut. Wer kann, verkneift sich auch den Griff in den Brotkorb.
  2. Beim Hauptgang den halben Teller mit Gemüse füllen. Fleisch und Beilagen wie Kartoffeln oder Knödel teilen sich die verbleibende Tellerhälfte.
  3. Beim Essen Zeit lassen, »also gut kauen, sich nett mit dem Tischnachbarn unterhalten«, sagt Pfannebecker. »Nach ungefähr 20 Minuten setzt das Sättigungsgefühl ein. Nimmt man sich Zeit, isst man automatisch nicht so viel wie wenn man das Essen reinschlingt.«
  4. Sich den Nachtisch mit jemandem teilen.

Was bei Verdauungsbeschwerden hilft

Auch wenn viele gegen Verdauungsbeschwerden nach dem Essen auf die »Medizin« aus dem Schnapsglas schwören: Experten raten davon ab. Der Verdauungsschnaps beruhigt zwar die Magenmuskulatur ein wenig und betäubt sie, sodass man den Druck im Bauch nicht mehr so fühlt. »Allerdings verlangsamt Alkohol die Verdauung, also hält das Völlegefühl insgesamt noch länger an«, sagt Pfannebecker.

Sie rät stattdessen zu einem beruhigenden und verdauungsfördernden Tee – etwa mit Minze, Kamille oder Fenchel-Anis-Kümmel. Was ebenfalls guttun kann: sich ein warmes Kirschkernkissen unter den Pullover schieben.

Auch wenn man sich in einem solchen Zustand am liebsten aufs Sofa packen möchte – ganz optimal ist das nicht. »Durch das Hinlegen verlangsamt sich die Verdauung und kommt ins Stocken.« Wenn wir hingegen in Schwung kommen, tut es auch unsere Verdauung – und wenn es nur der Spaziergang um den Block ist.

Übrigens: Auch Getränke mit Kohlensäure sollte man nun lieber nicht trinken. »Das bringt noch mehr Volumen in den Bauch – besser ist stilles Wasser«, sagt die Expertin.

Autsch, verbrannt oder verbrüht

Heiße Plätzchenbleche, dampfender Tee und viele, viele Kerzen: Was gemütlich ist, kann auch gefährlich werden – Stichwort: Verbrennungen und Verbrühungen. Zu ihnen kommt es vor allem dann, wenn kleine Kinderhände auf Entdeckungstour sind. Eine gute Portion Vorsicht kann im Ernstfall schon viel verhindern – sie ist ein Muss, wenn kleine Kinder mitfeiern.

Eine wichtige Verhaltensregel, auf die die Initiative für brandverletzte Kinder ,»Paulinchen«, hinweist: Sitzt ein Kind auf dem eigenen Schoß, sollte man lieber keine Heißgetränke wie Tee oder Punsch trinken. Die Tassen sollten zudem nie nah am Rand von Tisch- und Arbeitsplatten stehen.

Wer für die Festtafel eindeckt, verzichtet außerdem lieber auf herabhängende Tischdecken. Ziehen sich die kleinen Feiergäste daran hoch, kommt ihnen rasch das Adventsgesteck entgegen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf LED-Kerzen. Und in der Küche gilt: Rund um Backofen und heiße Plätzchenbleche ist Toben tabu.

Was man tun kann, wenn's doch passiert ist

Generell gilt: Schwere Verbrennungen sind ein Fall für den Notruf 112. Bei leichten Verletzungen, etwa wenn die Haut nur gerötet ist, ist der Kinderarzt die richtige Anlaufstelle.

Wichtig ist, schnell zu handeln. Ist ein Unfall mit heißem Tee passiert, müssen die nassen Kleidungsstücke – auch die Windel – rasch weg vom Körper des Kindes, denn sie speichern die Hitze. Auch bei Verbrennungen sollten Eltern Kleidung von den verletzten Hautstellen entfernen. Klebt die an der Wunde fest, sollte man den Stoff aber nicht einfach abziehen – das kann die Verletzung verschlimmern, warnt die Apothekerkammer Niedersachsen. Besser: mit einer Schere um den verklebten Stoff herumschneiden. Dann kann die Brandwunde circa zehn Minuten lang mit lauwarmem Wasser – etwa 20 Grad Celsius – gekühlt werden, rät Paulinchen.

In folgenden Fällen ist Kühlen allerdings tabu, weil es den Kreislauf zu stark belastet:

  • bei Säuglingen,
  • bei großflächigen Verletzungen, die mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche betreffen,
  • bei bewusstlosen Personen.

Hausmittel wie Öl, Mehl, Honig oder Essig gehören nicht auf Brandwunden. Sie können Schaden anrichten und machen es Ärzten oft schwerer, die Wunde zu beurteilen. Bei leichteren Brandverletzungen lindern kühlende, wasserhaltige Gele und Lotionen den Juckreiz und die Schmerzen.

Zu viel Alkohol getrunken

Ein zu hoher Alkoholkonsum kann ein böses Erwachen am nächsten Morgen geben. Weil roter Glühwein viele Gerbstoffe, sogenannte Tannine, enthält, ist der dicke Schädel dann besonders fies.

Die beste Anti-Kater-Strategie ist, keinen Alkohol trinken. Oder zumindest etwas weniger.

So rät die Initiative »Kenn Dein Limit« des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) dazu, Alkohol nicht als Durstlöscher einzusetzen, sondern lieber eine Saftschorle oder Wasser einzuschenken, wenn die Kehle trocken ist. So setzt man auch gleich dem alkoholbedingten Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen etwas entgegen. Beides zahlt auf die Kater-Beschwerden am nächsten Morgen mit ein.

Was tun bei einem Kater?

Ob starker Kaffee oder kalte Dusche: Auch wenn wir uns danach frischer fühlen, führen diese Hausmittel nicht dazu, dass unsere Leber den Alkohol schneller abbaut, so »Kenn Dein Limit«. Damit wir uns an Kater-Tagen besser fühlen, hilft ausruhen, viel Wasser trinken und ein mineralstoffreiches Frühstück – etwa Joghurt mit Haferflocken und Banane oder auch eine Gemüsebrühe.

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