Was Apotheker über Long Covid wissen sollten |
Als Ursache werde unter anderem eine Sauerstoffunterversorgung von Gewebe und Organen vermutet. Nicht zuletzt die Feinsteuerung der Blutverteilung unter Belastung könnte in Folge der Covid-19-Infektion noch beeinträchtigt sein.
Um effiziente Therapien gegen Long Covid entwickeln zu können, müssen die Pathomechanismen besser verstanden werden, machte die Referentin abschließend deutlich. Untersucht werde derzeit der Nutzen unter anderem von Atorvastatin, dem positive (antiinflammatorische) Effekte durch die Verbesserung der Gefäßfunktionen zugeschrieben werden. Im Rahmen der sogenannten HEAL-Covid-Studie werde außerdem das direkte orale Antikoagulans Apixaban auf seine Eignung getestet.
In klinischer Prüfung sei gleichermaßen ein Wirkstoff mit der Bezeichnung BC 007 als nicht modifiziertes Aptamer und Oligonukleotid, das präklinischen Tests zufolge Auto-Antikörper gegen G-Protein-gekoppelte-Rezeptoren neutralisieren kann. Es bestehe noch großer Forschungsbedarf.
Dringend, so Dreeke-Ehrlich, müsse schnell und effektiv zudem die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Long-/Post-Covid-Symptomen in Deutschland ausgebaut werden. Wenn eine klare Aussage auch hier nach wie vor kaum möglich sei: Neuen Daten aus Israel und Großbritannien gemäß könne die Impfung das Risiko für Long/Post-Covid nach Durchbruchsinfektionen signifikant senken.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.