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Cannabis 
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Vorsicht vor Wechselwirkungen

Ob Medizinalcannabis oder Rauschmittel: Die enthaltenden Cannabinoide werden über das Cytochrom-P450-System metabolisiert. Da sind Interaktionen mit bestimmten Arzneistoffen vorbestimmt. Worauf Apotheker achten sollten.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 08.12.2025  18:00 Uhr

Aufpassen bei Antibiose

Lobeda hatte auch einen Patientenfall dabei. Ein 54-Jähriger mit Trigeminus-Neuralgie und Depressionen, der zusätzlich an einer Sinusitis litt, kam mit folgenden Medikationsplan zur Polymedikationsberatung:

Akut waren aufgrund der Nasennebenhöhlenentzündung Sinupret® und Clarithromycin 1-0-1 verordnet. Mit Carbamazepin lag ein starker CYP3A4-Induktor vor. Mit Clarithromycin würde ein starker Inhibitor dazukommen. Die THC-Konzentration könnte zu hoch werden.

Grundsätzlich sollten Clarithromycin und Erythromycin nicht zur Antibiose bei Cannabis-Patienten gegeben werden. Nach Lobedas Intervention wechselte der Arzt auf Azithromycin. Zudem könne man in der Dauermedikation Tramadol gegen Tilidin und Atorvastatin gegen ein anderes Statin austauschen, da sowohl Tramadol als auch Atorvastatin über CYP3A4 verstoffwechselt werden. Komme es durch eine Wechselwirkung mit dem THC zu einem Atorvastatin-Anstieg, könne das Cannabinoid Muskelschmerzen als Anzeichen einer Rhabdomyolyse verschleiern.

Auch die Nahrung beachten

Zusätzlich sollte man die Patienten auch über Nahrungsmitteleinflüsse aufklären. »Fettige Speisen verzögern die Aufnahme, erhöhen aber die Konzentration von Cannabinoiden, daher sollte die Einnahme möglichst immer zum gleichen Zeitpunkt und mit ähnlicher Nahrungszufuhr erfolgen. Ob vor, nach oder zum Essen ist dann im Grunde egal, aber konstant sollte es sein«, erklärte Lobeda. Grapefruit und verwandte Früchte sollten tabu sein. Mit Koffein könne es infolge einer Verstärkung der blutdrucksteigernden Wirkung zu Tachykardien, Herzrasen und Schwindel kommen, weshalb auf einen maßvollen Kaffee- und Teekonsum geachtet werden sollte.

»Die Cannabis-Therapie stellt uns alle immer noch vor Herausforderungen«, fasste Lobeda zusammen. Sie sollte den Patienten deshalb aber nicht vorenthalten werden, denn die vorhanden Studien und Erfahrungen rechtfertigten individuelle Therapieversuche mit medizinischem Cannabis in verschiedenen Indikationen. Bei jeder Neueinstellung sollte das Apothekenteam ein Auge auf die restliche Medikation werfen. »Die Apotheke vor Ort kann sich hier mit pharmazeutischen Dienstleistungen positionieren und echte Patientensicherheit schaffen.«

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