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Medikationsmanagement

Vorhofflimmern kommt selten allein

Patienten mit Vorhofflimmern haben meist mehrere Grunderkrankungen und eine dementsprechend komplexe Medikation. Auf welche Aspekte es sich hier zu schauen lohnt, erklärt Apotheker Stefan Göbel im Videointerview.
Daniela Hüttemann
17.06.2021  11:00 Uhr

Überdosierungen durch Herzglykoside erkennen

Neben der Blutgerinnungshemmung spielt bei der Therapie von Vorhofflimmern die Frequenz- und Rhythmuskontrolle eine wichtige Rolle. Zur Frequenzkontrolle kommen Betablocker, Digoxin und Diltiazem/Verapamil allein oder als Zweifach-Kombination zum Einsatz. Apotheker wissen, dass Herzglykoside eine geringe therapeutische Breite haben. »Die Patienten sollten daher die Anzeichen für eine Intoxikation kennen«, so Göbel. Dazu zählen Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schwindel und als eindeutigstes Anzeichen eine Verschiebung beim Farbensehen hin zu gelb.

Bei der Medikationsanalyse sollten Apotheker neben Wechselwirkungen auch darauf achten, dass die Dosis der Herzglykoside an die Nierenfunktion angepasst wurde. Vorsicht sei auch bei Elektrolytstörungen geboten.

Als Ultima ratio in der medikamentösen Rhythmuskontrolle gilt Amiodaron – »eine pharmazeutische Wundertüte« nannte Göbel die Substanz. »Die orale Bioverfügbarkeit schwankt zwischen 30 und 80 Prozent, die Halbwertszeit zwischen 20 und 100 Tagen. Durch die Einlagerung ins Fettgewebe kann Amiodaron nach Absetzen noch mehrere Wochen eine Restaktivität zeigen«, warnte der Referent. Der Arzneistoff verlängert zudem deutlich die QT-Zeit und zeigt häufig CYP3A4-Wechselwirkungen.

Als Nebenwirkungen entwickeln 2 bis 7 Prozent aller Patienten eine ausgeprägte Lungentoxizität. Häufig sind auch Störungen der Schilddrüse und Einlagerungen in der Hornhaut. Zudem kann Amiodaron zu Hautveränderungen führen und die Sonnenempfindlichkeit erhöhen. »Auf diese Nebenwirkungen sollten wir im Beratungsgespräch immer hinweisen«, so der Apotheker. »Nicht alle unerwünschten Wirkungen werden wir verhindern können, aber fähige Apothekerinnen und Apotheker können das Risiko hierfür deutlich reduzieren«, resümierte Göbel.

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