Von Herzklopfen bis Flattern und Flimmern |
Am Herzen sind physiologische Spiegel von Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium essenziell für einen normalen Herzrhythmus.
Magnesium ist an 300 biochemischen Reaktionen beteiligt, unter anderem als Cofaktor für Enzyme. Es ist im endoplasmatischen Retikulum an der Energiegewinnung und -speicherung beteiligt, am Herzen aktiviert es Enzyme, reguliert die Reizleitung von Nervenimpulsen und stabilisiert Herzmuskelzellen und Zellen in der Blutgefäßmuskulatur. Calcium erhöht die Erregungsleitung am Herzen, während Magnesium diese verlangsamt. Damit reduziert es die Herzfrequenz und löst Koronarspasmen.
Eine ausreichende Magnesiumversorgung beugt Herzrhythmusstörungen vor und wirkt der Arteriosklerose entgegen. Patienten mit Bluthochdruck, chronischem Koronarsyndrom, Herzinsuffizienz, QT-Intervall-Verlängerungen (auch medikamenteninduziert) und/oder erhöhter renaler Magnesiumausscheidung brauchen einen ausgeglichenen Magnesiumspiegel.
Magnesium ist in Blattgemüse, Bohnen, Erbsen, Nüssen und Vollkornprodukten enthalten. Normalerweise reicht die Zufuhr über die Nahrung aus, jedoch kann es zu einem Mangel kommen durch Digitalisglykoside.
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Wiederkehrende und einige Tage anhaltende Herzrhythmusstörungen sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Es gibt sehr unterschiedliche Herzrhythmusstörungen, die eine individuelle Therapie erfordern.
Eine Pharmakotherapie ist im Allgemeinen eine symptomatische Therapie und daher eine Dauermedikation.
Das Interaktionsrisiko der Antiarrhythmika ist sorgfältig gegen die bestehende Dauermedikation zu prüfen.
Magnesium und Kalium spielen eine wichtige Rolle für den Herzrhythmus und sollten im Normbereich liegen. Bei Bedarf sollten sie unter ärztlicher Aufsicht substituiert werden.
Kalium ist notwendig für die elektrische Stabilität der Zellen und letztlich für einen normalen Herzrhythmus. Kaliummangel kann zu Extrasystolen oder Kammerflimmern führen. Mit der Nahrung wird im Allgemeinen ausreichend Kalium zugeführt, denn Nahrungsmittel wie Bananen, Karotten, Kohlrabi, Avocado, Tomaten, verschiedene Nüsse und Vollkornprodukte sind reich an Kalium. Zu Verlusten kann es durch intensiven Sport, Alkoholgenuss, Nierenfunktionsstörungen oder Diuretika kommen. Der Herzrhythmus ist stabil bei einem Kaliumspiegel von 4,0 bis 5,0 mmol/L.
Vorsicht geboten, wenn Patienten Kalium ohne Rücksprache mit dem Arzt substituieren. Denn ACE-Hemmer, Sartane, Aldosteron-Antagonisten und kaliumsparende Diuretika erhöhen den Kaliumspiegel und eine weitere Substitution könnte zu Herzrhythmusstörungen führen.
Ilsabe Behrens erhielt 1990 die Approbation als Apothekerin und wurde 1996 promoviert. Ein inhaltlicher Schwerpunkt ihrer mehr als 20 Jahre langen Offizintätigkeit war die Betreuung von Menschen mit Diabetes. Parallel widmete sich Dr. Behrens den Themen Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung, zunächst in einer großen Apotheke in Hamburg, dann in pharmazeutischen Unternehmen. Derzeit übt sie in einem Pharmaunternehmen die Tätigkeit als Qualified Person gemäß § 14 AMG aus und leitet die operative Qualitätssicherung.