Von Herzklopfen bis Flattern und Flimmern |
Wenn die Erregungsleitung am Herzen verzögert abläuft, spricht man von einem Block, was im schwersten Fall zu einer vollständigen Unterbrechung der Reizleitung führt (Erregungsleitungsstörungen).
Beim Sinusknotensyndrom (im Englischen: Sick-sinus-syndrome) liegt die Störung im Sinusknoten. Das kann eine zeitweilige Unterbrechung im Sinusknoten oder eine vollständige Blockade zwischen Sinusknoten und Vorhofmyokard sein. Dies führt zur Sinusbradykardie oder zum sinuatrialen Block. Das Gegenteil ist eine Sinustachykardie mit einer hohen Herzfrequenz. Die Hauptursache liegt in der Schädigung des Sinusknotengewebes durch ein chronisches Koronarsyndrom, eine Kardiomyopathie oder Myokarditis. Altersbedingt führt eine Fibrosierung des Myokardgewebes ebenfalls zu Fehlfunktionen des Sinusknotens.
Als atrioventrikulärer Block (AV-Block) wird eine Blockade der Überleitung von den Vorhöfen zu den Herzkammern bezeichnet. Bei einem Schenkelblock ist die Reizleitung in einem der Kammerschenkel blockiert.
Hinzu kommen diverse Sonderformen, von denen das WPW-Syndrom, die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie und das Karotis-Sinussyndrom häufiger vorkommen. Im Rhythmus-Glossar sind diese Sonderformen beschrieben (Kasten).
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Atrioventrikularknoten: Der AV-Knoten ist im rechten Vorhof lokalisiert und fungiert als sekundärer Schrittmacher, wenn der Sinusknoten ausfällt.
Autorhythmie: Fasern des Erregungsbildungs- und Erregungsleitungssystems bilden regelmäßig in bestimmten Zeitabständen Erregungen, die dann zur Kontraktion des Herzmuskels führen.
AV-Reentry-Tachykardie: Die AVRT ist eine Form der supraventrikulären Tachykardien mit Präexzitationssyndrom. Es gibt angeboren eine zweite Zuleitungsbahn im AV-Knoten.
Bradykardie: Herzfrequenz unter 60 Schlägen/Minute
Herzrhythmusstörungen: Bei Arrhythmien (unregelmäßige Herzschlagfolge) sind die Reihenfolge der Herzschlagbildung und/oder die Gleichmäßigkeit der einzelnen Schläge gestört.
Karotis-Sinussyndrom: Bei diesem Syndrom sind überempfindliche Blutdruckrezeptoren (Barorezeptoren) in der Blutgefäßwand des Sinus caroticus lokalisiert. Diese Rezeptoren registrieren den Blutdruck im Blutgefäßsystem.
Präexzitationssyndrom: vorzeitige Erregung der Herzkammer über angeborene Leitungsstrukturen, die parallel zum AV-Knoten im Vorhof liegen.
Sinusknoten: primärer Schrittmacher, im rechten Vorhof lokalisiert
Sinusknotensyndrom: Der Sinusknoten arbeitet fehlerhaft; dadurch kommt es zur Tachykardie oder Bradykardie, auch im Wechsel.
Sinusrhythmus: Der normale Herzrhythmus wird aufgrund der rhythmischen Reizbildung im Sinusknoten als Sinusrhythmus bezeichnet.
Tachykardie: Herzfrequenz über 100 Schläge/Minute
WPW-Syndrom: Beim Wolff-Parkinson-White-Syndrom liegt eine Anomalie des Erregungsleitungssystems des Herzens vor.