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Chronisch krank

Verhütung und Kinderwunsch

Verhütung und Familienplanung sind für viele Männer und vor allem Frauen mit chronischen Erkrankungen ein besonders wichtiges Thema. Sie sorgen sich um ihre Fertilität, die geeignete Verhütungsmethode und die Medikation rund um Konzeption und Schwangerschaft: viel Beratungsstoff für die Apotheke.
Katharina Holl
22.08.2021  00:00 Uhr

Psychopharmaka und Verhütung

Veränderungen der Stimmungslage sind für Frauen ein häufiger Grund, die Einnahme hormoneller Kontrazeptiva zu beenden (41). Die Datenlage bezüglich eines Zusammenhangs mit dem Auftreten depressiver Störungen ist bisher aber sehr unzureichend. Während frühere Studien keinen Zusammenhang ergaben (42, 43), fanden zwei neuere Studien eine positive Assoziation zwischen der Verordnung eines Antidepressivums und dem Auftreten von suizidalen Handlungen und Suizidversuchen (44, 45). Sicherheitshalber sollte das pharmazeutische Personal eine Frau vor Beginn einer hormonellen Kontrazeption darauf hinweisen, bei einer plötzlichen Veränderung der Stimmung, gerade zu Beginn, den Arzt aufzusuchen.

Bei bestehenden Depressionen ist dagegen keine Verschlechterung zu befürchten. Einige Studien weisen sogar auf eine Besserung der Symptome hin. Auch eine bipolare Störung wird offenbar nicht negativ beeinflusst (35).

Während es keine Hinweise darauf gibt, dass Psychopharmaka die Wirkung hormoneller Kontrazeptiva beeinflussen, kann dies umgekehrt durchaus der Fall sein. Vermutlich inhibieren kombinierte orale Kontrazeptiva die Enzymaktivität von Cytochrom (CYP) 1A2 und führen so zu erhöhten Plasmaspiegeln. Dies kann in verstärkten unerwünschten Effekten, zum Beispiel von Imipramin, Amitriptylin, Clozapin und atypischen Antipsychotika, resultieren (35).

Fazit

Verhütung und Familienplanung bei Männern und insbesondere Frauen mit chronischen Erkrankungen stellen besondere Herausforderungen für die Beratung dar. Der Apotheker kann über geeignete Verhütungsmethoden informieren sowie dazu raten, einen bestehenden Kinderwunsch mit dem behandelnden Arzt zu besprechen. So kann die Therapie bei Bedarf rechtzeitig auf eine besser geeignete Option umgestellt werden. Ist die Schwangerschaft eingetreten, sollte die Frau zu einer konsequenten Fortsetzung der Therapie ermutigt werden, denn in fast allen Fällen stellt eine Verschlechterung der Erkrankung selbst das deutlich größere Risiko für das ungeborene Kind dar.

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