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Spannungskopfschmerz

Update zur evidenzbasierten Therapie

Amitriptylin zur Prophylaxe 

»Wenn der Kopfschmerz vom Spannungstyp häufig ist oder chronifiziert, also häufiger als 15 Tage im Monat auftritt, oder wenn psychische Komorbiditäten wie Depressionen, Schlafstörungen oder Angst hinzukommen, gehen wir zur prophylaktischen Therapie über«, schilderte Gaul mit Verweis auf eine Publikation aus dem Jahr 2021. Die Prophylaxe solle demnach nicht medikamentöse und medikamentöse Strategien beinhalten.

Mit moderater Empfehlungsstärke seien unter den nicht medikamentösen Maßnahmen Biofeedback, Entspannungs- und Physiotherapie, Lebensstilmodifizierung oder Akupunktur aufgeführt. Im Bereich der Pharmakotherapie hingegen gelte Amitriptylin als Mittel der Wahl. Das trizyklische Antidepressivum habe die beste Datenlage im Bereich der Prophylaxe, schilderte Gaul. Da bei chronischem Spannungskopfschmerz andere pathophysiologische Mechanismen relevant sein könnten, kämen hier auch andere Therapieansätze zum Tragen, erklärte er. Die benötigte Dosis Amitriptylin sei individuell unterschiedlich, berichtete er außerdem. Er selbst verschreibe meist flüssige Darreichungsformen, um die individuelle Dosisfindung zu erleichtern. »Viele Patienten kommen mit 10 mg gut hin.« 

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