Update zur Cabotegravir-Rilpivirin-Kombination |
Sven Siebenand |
18.11.2021 13:00 Uhr |
Alle paar Wochen zwei Injektionen beim Arzt statt einer täglichen oralen HIV-Therapie: Das ist mit der relativ neuen Kombination aus Rilpivirin und Cabotegravir möglich. / Foto: Adobe Stock/tashatuvango
Bislang war es so, dass vor den monatlichen beziehungsweise in der Erhaltungsphase zweimonatlichen intramuskulären Injektionen des Integrasehemmers Cabotegravir (Vocabria®) und des nicht nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmers (NNRTI) Rilpivirin (Rekambys®) eine 28-tägige orale Einleitungsphase vorgeschaltet war.
Wie Hersteller ViiV Healthcare meldet, kann die Injektionstherapie zukünftig direkt beginnen. Der Start der Therapie mit Tabletten zur Prüfung der Verträglichkeit sei nur noch optional. Dies habe die Europäische Arzneimittelbehörde EMA kürzlich so entschieden. Grundlage bilden die 124-Wochen-Daten der klinischen Phase-III-Studie FLAIR. Diese hätten gezeigt, dass nach Umstellung der vorangegangenen oralen Therapie direkt auf die intramuskulären Injektionen eine vergleichbare Wirksamkeit und Verträglichkeit vorliegt, wie bei Beginn der langwirksamen Injektionstherapie mit einer oralen Einleitungsphase. Ergänzt werde dies durch Daten zur oralen Einleitungsphase aus drei Phase-III-Studien. Innerhalb dieser Studien wurden keine Sicherheitssignale beobachtet, die eine orale Einleitungsphase unbedingt erforderlich machen.
Ohne die 28-tägige Tablettenphase sieht das Therapieschema mit Vocabria und Rekambys nun folgendermaßen aus: Die beiden Mittel werden in den Monaten 1 und 2 intramuskulär injiziert, jeweils ein Medikament in eine Gesäßseite. Danach erfolgen die intramuskulären Gaben im Zweimonats-Abstand. Auch hier wird der eine Wirkstoff in die linke, der andere Wirkstoff in die rechte Gesäßseite intramuskulär injiziert.