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Pharmaziestudium

Tipps für digitale Lehre und Prüfungen

Wie Studierende auch digitale Lehrformate motiviert angehen und sich außerdem auf das Erste und Zweite Staatsexamen vorbereiten können, war Thema bei der Expopharm Impuls. 
Carolin Lang
17.09.2021  10:30 Uhr

Im kommenden Wintersemester wollen viele pharmazeutische Fakultäten wieder vermehrt zur Präsenzlehre zurückkehren. Vollumfänglich wird dies aber wohl nicht möglich sein. So werden voraussichtlich auch teilweise wieder digitale und hybride Studienangebote auf Pharmaziestudierende zukommen. Wie es gelingt, auch die digitale Lehre motiviert anzugehen, erläuterte die Apothekerin Jana Nett am 13. September bei der Expopharm Impuls.

Ihr erster Tipp: Finde dein Warum. »Wenn man genau weiß, warum man etwas macht, ist man automatisch fokussierter«, so die leitende Managerin des Avoxa Studentenclubs. Daher sei es sinnvoll, sich stets daran zu erinnern, warum man mit dem Pharmaziestudium begonnen habe. Sie rät Studierenden außerdem zu Routine im Studienalltag. Auch bei digitalen Vorlesungen solle man sich »vorlesungsfit« vor den Rechner setzen. Eine ordentliche Umgebung führe zu weniger Ablenkung. Es sei außerdem hilfreich, Erfolge zu notieren, sich auf Positives zu konzentrieren und konkrete Ziele zu formulieren. »Diese Ziele können auch in Teilschritte zerlegt werden, sodass man ›step by step‹ vorankommt.«

Lerngruppen solle man sich, wenn möglich, nicht entgehen lassen. Diese seien beispielsweise hilfreich, um Zusammenfassungen untereinander aufzuteilen, sich gegenseitig Lernstoff zu erklären und zu motivieren. Wichtig sei es außerdem, den Ausgleich nicht zu vergessen. »Nach getaner Arbeit sollte man sich belohnen,« betonte sie.

Tipps fürs Erste Staatsexamen

Der Apotheker, Buchautor und Start-Up-Gründer Tamim Al-Marie gab Pharmaziestudierenden außerdem einige Prüfungstipps an die Hand und widmete sich dabei zunächst dem Thema Angst. Beginne diese schon bei der Vorbereitung auf eine Prüfung, sei es anstatt zu prokrastinieren sinnvoll, einen Lernplan zu erstellen. »So könnt ihr den Lernstoff für die bevorstehende Prüfung in kleine Aufgabenpakete runterbrechen. Und dann ist es auf einmal einfacher, mit dem Lernen anzufangen«, erklärte er.

Fürchte man hingegen die Prüfung an sich, rät er dazu, sich schon beim Lernen in die Prüfungssituation zum jeweiligen Thema hineinzuversetzen. »Das führt dazu, dass ihr gedanklich schon 100 Mal in der Prüfung wart. Die Prüfung ist dann einfach das 101. Mal.« Natürlich sei man auch dann noch immer aufgeregt, aber »ein bisschen Prüfungsangst ist gut«, postulierte er.

Für die Multiple-Choice Prüfung im Ersten Staatsexamen braucht man Fachwissen. »Beim Wissen hört es aber nicht auf, da fängt es eigentlich erst an«, meinte Al-Marie. Man brauche zudem eine Strategie. Er schlägt vor, sich für die Prüfung einen Zeitplan zu erstellen. Plane man beispielsweise für eine Frage jeweils eine Minute ein, könne man stets kontrollieren, ob man zu langsam sei. »Das erste Staatsexamen hat viele Herausforderungen, aber die Zeit gehört nicht dazu. Man muss sie sich nur gut einteilen«, sagte er.

Zudem solle man seiner Intuition vertrauen. »Wenn ihr eine Aufgabe im Examen beantwortet habt und relativ sicher seid, dass die Antwort richtig ist, fasst diese Aufgabe nicht mehr an, sondern übertragt sie in den Antwortbogen«, riet er Studierenden. Zu guter Letzt brauche es Routine. »Üben, üben, üben – und das mit System. Das ist gerade im Ersten Staatsexamen sehr wichtig.«

Auch bei völliger Ahnungslosigkeit gebe es taktische Strategien, um die Wahrscheinlichkeit für eine korrekte Antwort dennoch zu erhöhen. Regel Nummer Eins: »Wenn ihr keine Ahnung habt, kreuzt irgendetwas an. Zu 20 Prozent habt ihr damit einen Punkt«, sagte Al-Marie. Um die Wahrscheinlichkeit, richtig zu liegen, weiter zu erhöhen, solle man bei Multiple-Choice Fragen zum Beispiel auf Signalwörter wie immer, stets oder ausnahmslos achten. »In der Naturwissenschaft ist es schwierig, eine Aussage zu formulieren, die immer zutrifft. Denn häufig gibt es Sonderfälle oder Ausnahmen«. Somit könnten entsprechende Signalwörter darauf hindeuten, dass diese Aussage falsch sei. 

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