Thüringer Apotheker fordern mehr Studienplätze |
Anne Orth |
07.12.2022 09:00 Uhr |
»Die Grenze des Zumutbaren ist überschritten« – das will der ThAV-Vorsitzende Stefan Fink den Landtagsabgeordneten mit der Protestaktion am 14. Dezember vor dem Thüringer Landtag deutlich machen. / Foto: PZ/Alois Müller
Die Initiative für die Protestaktion geht von den Berufsverbänden der Thüringer Haus-, Fach- und Zahnärzte, der vertragsärztlichen Psychotherapeuten und vom Thüringer Apothekerverband (ThAV) aus, teilte der ThAV auf Nachfrage der PZ mit. Der Verband erwartet, dass etwa 50 Apothekerinnen und Apotheker sowie 80 Pharmazieingenieure, PTA, PKA und weitere Apothekenmitarbeiter an der Kundgebung am 14. Dezember von 13 bis 14 Uhr teilnehmen. Insgesamt rechnet der ThAV mit etwa 500 Teilnehmern aus allen vertretenden Heilberufen.
Mit ihrem Protest, der unmittelbar vor einer Sitzung des Landtags stattfindet, wollen die beteiligten Heilberufler den Landtagsabgeordneten vor Augen führen, »dass der Nachwuchsnotstand sowie der seit Jahren zunehmende wirtschaftliche und bürokratische Druck die Flächendeckung in der Versorgung nachhaltig gefährdet«, informierte der ThAV auf Nachfrage der PZ. Es sei keine höhere Gewalt, die diese Entwicklung provoziere, sondern politischer Wille. »Folglich haben es Politik und Regierung auch in der Hand, Abhilfe zu schaffen«, machte der Verbandsvorsitzende Stefan Fink deutlich. »Wir wollen klarmachen, dass die Grenze des Zumutbaren überschritten ist.«
Konkret wollen der ThAV und die Thüringer Apotheker die Politiker auffordern, mehr Studienplätze für Pharmazie an der Friedrich-Schiller-Universität zu Jena zu schaffen. Zudem müsse das derzeit in Planung befindliche neue Pharmazeutische Institut der Universität Jena personell deutlich besser ausgestattet werden. Derzeit seien von sieben Professuren drei vakant und eine nie besetzt worden. Es gebe – wie fälschlich 2020 von der Landesregierung vorgetragen – keinen »echten« Nachwuchsmangel in der Pharmazie, da bisher vier Bewerber auf einen begehrten Studienplatz kämen. »Politik und Regierung haben es in der Hand, mehr Studienplätze und damit die Voraussetzung für die pharmazeutische Versorgung einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung zu schaffen«, machte Fink gegenüber der PZ deutlich.