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Netzhauterkrankungen

Therapie gezielt ins Auge

Erkrankungen des Augenhintergrundes erfordern regelmäßige Injektionen in das Auge, die die Patienten belasten. Apotheker können sie dazu motivieren, an der Therapie dranzubleiben, damit ihre Sehkraft erhalten bleibt. Neue Behandlungsformen könnten das Procedere in Zukunft deutlich vereinfachen.
Wiebke Gaaz
07.04.2024  08:00 Uhr

Gentherapeutische Ansätze

Die Forschung zur Therapie von Netzhauterkrankungen konzentriert sich vor allem darauf, die Anzahl der benötigten Injektionen zu senken. Vielversprechend sind gentherapeutische Ansätze zur Behandlung der nAMD. Retinale Zellen sollen mittels modifizierter AAV-Vektoren (Adeno-assoziierte Viren) ihren anti-neovaskulären Wirkstoff selbst produzieren. Auf diese Weise soll nach einmaliger Injektion eine dauerhafte VEGF-Inhibition erreicht werden.

Ixoberogen Soroparvovec (Ixo-vec, Adverum Biotechnologies) produziert Aflibercept nach einmaliger intravitrealer Injektion über einen Zeitraum von etwa drei Jahren und befindet sich in Phase II der klinischen Entwicklung.

Einen Schritt weiter sind Forschende in der Entwicklung eines Gentherapeutikums, das nach einmaliger subretinaler Verabreichung ein Anti-VEGF-Antikörperfragment produziert. RGX-314 (Abbvie) wird gegenwärtig in einer Phase-III-Studie mit 465 Patienten geprüft. Dabei wird die Wirkung von zwei verschiedenen Dosen RGX-314 mit der von Aflibercept verglichen (NCT05407636).

Wirkstoffvorrat direkt im Auge

In den USA bereits zugelassen ist ein Port Delivery System (PDS). Bei Susvimo™ (Roche/Genentech) handelt es sich um ein permanentes, nachfüllbares Implantat in der Größe eines Reiskorns (8,4 mm × 2,6 mm), das in die Sklera eingesetzt wird. Es gibt kontinuierlich Ranibizumab in das Auge ab und kann bei Bedarf nachgefüllt werden. Passive Diffusion aus dem Reservoir gewährleistet eine konstante Wirksamkeit über eine Dauer von sechs Monaten (Hattenbach, Wolf, 2021).

In der Archway-Phase-III-Studie wurden die Sicherheit und Wirksamkeit des PDS im Vergleich zur monatlichen Ranibizumab-Injektion untersucht (DOI: 10.1016/j.ophtha.2021.09.016). Der primäre Endpunkt – die nicht-unterlegene Wirksamkeit des PDS – wurde erreicht, wobei mehr als 98 Prozent der mit PDS behandelten Patienten innerhalb der ersten 24 Wochen keine zusätzlichen Injektionen benötigten. Die Zahl der Eingriffe am Auge nahm deutlich ab: In den ersten 72 Wochen der Studie erhielten die Patienten im monatlichen IVOM-Arm im Mittel 19 Injektionen, die Patienten des PDS-Arms knapp vier Behandlungen (Implantation und Refills). Nach einer Neuzulassung des überarbeiteten Implantats, an dem sich zuvor im Rahmen einzelner Befüllungen ein Teil gelöst hatte, wird auch für Europa mit einer Zulassung gerechnet.

Es tut sich also viel in der Forschung, um die Therapie mit VEGF-Hemmern zu vereinfachen und die Behandlungslast für Patienten mit chronischen Erkrankungen der Netzhaut zu senken.

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