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Netzhauterkrankungen

Therapie gezielt ins Auge

Erkrankungen des Augenhintergrundes erfordern regelmäßige Injektionen in das Auge, die die Patienten belasten. Apotheker können sie dazu motivieren, an der Therapie dranzubleiben, damit ihre Sehkraft erhalten bleibt. Neue Behandlungsformen könnten das Procedere in Zukunft deutlich vereinfachen.
Wiebke Gaaz
07.04.2024  08:00 Uhr

Wie läuft die IVOM ab?

Eine Vor- und Nachbehandlung mit antibiotischen Augentropfen ist im Regelfall nicht nötig, es sei denn, es soll ein Implantat eingesetzt werden. Für den Termin sollte der Patient mindestens eine Stunde einplanen, sagt Professor Dr. Focke Ziemssen, Leiter der Universitätsaugenklinik Leipzig, im Gespräch mit der PZ. »Zum Betäuben des Auges sollte mindestens viermal getropft und die Einwirkzeit abgewartet werden.«

Das Gesicht wird mit einem Tuch abgedeckt und die Lider, die Bindehaut und die umgebende Haut mit einer Povidon-Jod-Lösung desinfiziert (Vorsicht bei Hyperthyreose). Reste davon können nach dem Eingriff ein Brennen oder ein Fremdkörpergefühl verursachen, das sich mit viskosen Tränenersatzmitteln lindern lässt. Der Patient sollte dafür eine frisch geöffnete Tropfflasche oder Einzeldosis-Ophthiolen benutzen.

Das Auge wird mit einem Lidsperrer offengehalten. Der Arzt führt die hauchdünne Nadel mit circa vier Millimeter Abstand zum Rand der Hornhaut sechs Millimeter tief in den Augapfel ein und injiziert das Medikament. Patienten mit noch guter Sehschärfe sehen den Wirkstoff als Schlieren, wenn er aus der Spritze kommt und sich im Glaskörper verteilt. »Der Patient spürt in der Regel keinen Schmerz, allenfalls einen leichten Druck«, erklärt Ziemssen. »Für die eigentliche Eingabe sind zwei Minuten realistisch. Sie sollte nicht zu schnell erfolgen. Wegen der geringen Elastizität droht sonst ein starker Druckanstieg. Für den Patienten fühlt es sich natürlich länger an.«

Unmittelbar danach prüft der Arzt, ob der Patient einen Lichtschein und Finger wahrnehmen kann (zum Ausschluss einer gefährlichen Drucksteigerung). Weil die Sicht noch verschwommen sein kann, sollte der Patient sich nach Hause begleiten lassen. Den sterilen Verband kann er nach etwa drei Stunden entfernen; er sollte aber nicht am Auge reiben und auch einige Tage auf Sauna- oder Schwimmbadbesuche verzichten. In der Woche nach der Injektion erfolgt eine Nachkontrolle durch den behandelnden oder einen externen Augenarzt.

»Die meisten Augen halten auch viele Injektionen gut aus«, erklärt Ziemssen. Es gebe durchaus Menschen, deren Augen schon 150 oder mehr Injektionen hinter sich haben. An einzelnen Augen könne man aber an der Sklera Folgen der zahlreichen Vorbehandlungen erkennen.

Wenn kleine Blasen oder Kugeln nach der Injektion bemerkt werden, handelt es sich in der Regel um harmlose Luftblasen aus den aufgezogenen Spritzen (weniger bei Fertigspritzen). Zu den möglichen, aber seltenen Komplikationen des Eingriffs zählen Einblutungen in den Glaskörper, Abhebung der Netzhaut oder die Verletzung der Augenlinse.

Sollten »fliegende Mücken« (mouches volantes) zunehmen oder von Schatten oder Blitzen begleitet werden oder Anzeichen einer Endophthalmitis (Entzündung des Augeninneren) auftreten, muss der Arzt kontaktiert werden (siehe Interview am Schluss des Artikels).

Absolute Kontraindikationen für eine IVOM sind unter anderem aktive Augeninfektionen, eine symptomatische koronare Herzkrankheit, hypertensive Krisen und ein stark erhöhter Augeninnendruck über 30 mmHg. Injizierte Volumina von über 0,05 ml gehen mit dem erhöhten Risiko einer Druckerhöhung mit meist vorübergehendem Verlust der Lichtwahrnehmung einher.

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