Test auf neues Coronavirus entwickelt |
Coronaviren, zu denen auch das MERS- und der SARS-Erreger zählen, zeichnen sich durch einen Kranz aus Hüllproteinen aus, die auf Mikroskop-Aufnahmen zu erkennen sind. / Foto: CDC/Fred Murphy
Das Coronavirus, das in der chinesischen Metropole Wuhan aufgetreten ist und schwere Lungenentzündungen hervorgerufen hat, kann nun im Labor nachgewiesen werden. Darauf weist das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin hin. Die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Christian Drosten vom DZIF entwickelte den weltweit ersten Diagnostiktest und stellte ihn zur Verfügung. Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte nun das Testprotokoll als ersten Leitfaden für Labore online. Derzeit führt ein internationales Konsortium eine Einführungserprobung des Tests durch.
»Ich gehe davon aus, dass die breite Verfügbarkeit des Diagnostiktests nun in kurzer Zeit helfen wird, Verdachtsfälle zweifelsfrei aufzuklären und zu bestimmen, ob eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung des neuen Virus möglich ist«, erklärt Drosten in der Mitteilung des Instituts. »Damit ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des neuen Virus getan.«
Unter Leitung von Drosten konnten Wissenschaftler bereits neuartige Zika-Virus-Tests und den weltweit verwendeten Standardtest zum Nachweis des MERS-Erregers (Middle East Respiratory Syndrome) entwickeln. Der Virologe hatte im Jahr 2003 den SARS-Erreger (Severe Acute Respiratory Syndrome) mitentdeckt und auch für dieses pandemische Virus den ersten Diagnostiktest zur Verfügung gestellt. Auch bei dem jetzt neu aufgetretenen Coronavirus handelt es sich neueren Erkenntnissen zufolge um eine Variante des SARS-Virus.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.