Talfahrt im OTC-Gesamtmarkt |
Volle Regale: Die Corona-Zeit hat sich negativ auf den Verkauf von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten ausgewirkt. Wegen der Lockdows kamen immer weniger Menschen in die Apotheke vor Ort. / Foto: Fotolia/Benjamin Nolte
Die Coronavirus-Krise hat ihre Spuren in der Buchhaltung der Apotheken vor Ort hinterlassen: Die Absatz- und Umsatzentwicklungen im OTC-Markt sind im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 deutlich zurückgegangen. Die Pharmazeutische Zeitung hatte über diesen Trend immer wieder berichtet. Insbesondere die Abstands- und Hygieneregeln während der Pandemie haben dazu beigetragen, das die Erkältungssaison in diesem Winter praktisch ausgefallen ist.
Selbst die Bevorratungskäufe von Selbstmedikationsmitteln im März 2020 haben am trüben Endergebnis von einem Minus von knapp 8 Prozent beim Absatz und einem Minus von fast 4 Prozent beim Umsatz nichts mehr ändern können. Zwar hatte das Hamstern kurzfristig für ein großes Absatzplus im Bereich der nicht verschreibungspflichtigen Medikamente gesorgt, doch die »massiven Rückgängen durch den bundesweiten Lockdown und das veränderte Konsumentenverhalten in den Folgemonaten« fällt laut BPI-Hauptgeschäftsführer Kai Joachimsen für die Bilanz deutlich mehr ins Gewicht. Immerhin geht es um ein großes Segment: Mehr als die Hälfte aller abgegebenen Arzneimittel im Jahr 2020 waren OTC-Produkte. Und rund 84 Prozent aller Arzneimittelhersteller haben nach Angaben des BPI solche Präparate in ihrem Portfolio.
Die BPI-Auswertung, die auf Zahlen des Informationsdienstleisters IQVIA basiert, zeigt Joachimsen zufolge einen »eindeutigen Zusammenhang zwischen den Schwankungen am OTC-Markt und dem Verlauf der ersten und zweiten Pandemiewelle«. Er hebt hervor, dass die Krise für die Hersteller weiterhin »eine große Herausforderung« bleibe.
Das neue Überblickswerk »OTC-Daten 2021« stellt der BPI auf seiner Website zum Download bereit.
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