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Ein Jahr Fälschungsschutz

Täglich 6 Millionen Arzneimittel überprüft

Mehr als eine Milliarde Arzneimittelpackungen tragen den Securpharm-Fälschungs-Schutzcode und 6 Millionen Packungen werden pro Tag in Apotheken und Großhandel digital überprüft — das meldet die Initiative Securpharm ein Jahr nach dem Start des Fälschungsschutz-Systems.
Julia Endris
03.02.2020  13:18 Uhr

Am 9. Februar 2019 ging das Securpharm-System in Deutschland für die Umsetzung der EU-Fälschungsschutzrichtlinie in Apotheken, Kliniken, pharmazeutischen Großhandlungen und Pharmaunternehmen an den Start. Seit diesem Tag müssen nahezu alle verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die in Verkehr gebracht werden, als Sicherheitsmerkmale einen Erstöffnungsschutz und eine individuelle Packungsnummer tragen. Die Medikamente können dadurch auf Echtheit geprüft werden, ehe sie abgegeben werden. Damit sollen Patienten vor gefälschten Arzneimitteln in der legalen Lieferkette geschützt werden. »Patientenschutz ist ein hohes Gut und für die Partner der Arzneimittelversorgung unverzichtbar. Wir erhöhen die Sicherheit von Arzneimitteln mit diesem Schutzschild noch weiter«, erläutert Martin Bergen, Geschäftsführer von Securpharm.

Waren zum Start am 9. Februar 2019 nur 65 Millionen Packungen im deutschen System erfasst, ist diese Menge zum Jahresende 2019 auf über 1 Milliarde gestiegen. Die Anzahl der Scans und Transaktionen in Apotheke und Großhandel zur Überprüfung und Abgabe digital gesicherter Packungen ist auf 6,2 Millionen pro Werktag gestiegen. Nach vollständiger Umstellung werden allein in Deutschland voraussichtlich 10 Millionen Scans pro Werktag durchgeführt werden. Die aktuelle Differenz erklärt sich zum Beispiel daraus, dass vor dem 9. Februar 2019 in Verkehr gebrachte Arzneimittel weiterhin bis zum Ablauf ihres Verfalldatums in Apotheken abgegeben werden dürfen.

Hierzulande geben öffentliche Apotheken pro Jahr etwa 750 Millionen Packungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel ab. Hersteller, Apotheken, Krankenhausapotheken und Großhändler hätten sich mit erheblichem finanziellem und personellem Aufwand die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für die Einführung und Nutzung der zusätzlichen Sicherheitsmerkmale geschaffen, heißt es.

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