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Omega-3-Fettsäuren

Stiftung Warentest hält Fischöl-Kapseln für überflüssig

Fischöl-Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren sind für die Herzgesundheit überflüssig, eine gesunde Ernährung vorausgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommen Gutachter der Stiftung Warentest nach Auswertung des aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstands zu zwanzig Nahrungsergänzungsmitteln und drei Medikamenten mit Fisch-, Algen- oder Leinöl zugelassen zur Therapie erhöhter Blutfettwerte.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 27.05.2020  11:00 Uhr

Sinnvoll bei Schwangerschaft, AMD und Hypertriglyceridämie

Möglicherweise vorteilhaft jedoch sei die (hochdosierte) Omega-3-Fettsäuren-Supplementation in der Schwangerschaft und Stillzeit zur Prophylaxe von Atopie und Frühgeburtlichkeit, so der Leiter der Arbeitsgruppe »Pharmakonutrition« am Institut für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Als evidenzbasierte Indikationen für Omega-3-Fettsäuren-Supplemente hob Smollich zudem bestimmte Stadien der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und die Zweitlinientherapie bei Hypertriglyceridämie hervor. Diese Indikationen nennt der Artikel der Stiftung Warentest überhaupt nicht.

Auch der Pharmazeut unterstrich, dass eine gesunde Ernährung von herausragender Relevanz für die Prävention und Prognose kardiovaskulärer Erkrankungen ist. Der Vorbeugung von KHK-Risikofaktoren wie unter anderem Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Hypertonie oder Insulinresistenz dienend rangiere Ernährungsprävention hier als Mittel der ersten Wahl noch vor der Pharmakotherapie.

Aber lässt sich der Omega-3-Fettsäuren-Bedarf tatsächlich auch ohne Fisch nur durch Lein- oder Rapsöl beziehungsweise Walnüssen in der von der Stiftung Warentest genannten Mengen decken? »Das sehe ich anders«, so Smollich. Zwar enthalten auch die genannten Öle Omega-3-Fettsäuren. Allerdings handelt es sich dabei um α-Linolensäure als Vorstufe der aktiven EPA und DHA. Die Umwandlung von ALA zu EPA/DHA, so Smollich, findet nur im geringen Ausmaß (maximal fünf Prozent) statt. Das sei vermutlich nicht ausreichend. Fisch dagegen enthalte direkt EPA und DHA in den erforderlichen Konzentrationen und sei daher auf dem Speiseplan unersetzlich.

Insgesamt lasse sich festhalten, dass Real Food, also Kostformen, die neben fettem Fisch (zweimal pro Woche), einem hohen Anteil an Gemüse- und Obst (jeweils mindestens 200 Gramm pro Tag), Ballaststoffen (mindestens 30 Gramm/Tag, beispielsweise aus Vollkornprodukten und Gemüse) und kalt gepressten pflanzlichen Ölen enthalten, bei Menschen mit kardiovaskulären Risikofaktoren noch ohne manifeste Erkrankung die Gefahr für den kombinierten Endpunkt Herzinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskulärer Tod um circa 30 Prozent reduzieren können.

»Die Risikoerhöhung durch eine ungesunde, einseitige Ernährung und Fake Food wie Burger, Pommes, Kekse, Süßigkeiten, Eiscreme oder Softdrinks kann mit der Einnahme von Omega-3-Präparaten ohnehin nicht kompensiert werden«, mahnt Smollich.

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