Spahn steht Rede und Antwort |
In Düsseldorf antwortete Jens Spahn (rechts) auf die Fragen von Delegierten und PZ-Chefredakteur Benjamin Rohrer. / Foto: ABDA/Erik Hinz
In den vergangenen Monaten war die Zusammenarbeit zwischen Bundesgesundheitsminister und Apothekern Pandemie-bedingt besonders eng. Nicht immer ist es dabei nur harmonisch zugegangen. So hatte etwa die nachträglich abgesenkte Vergütung für die Ausstellung digitaler Impfzertifikate viele Pharmazeuten verstimmt. In Düsseldorf war davon allerdings wenig zu spüren. Im Gegenteil: 1,5 Stunden lang debattierte Jens Spahn mit den Delegierten über aktuelle Herausforderungen im Apothekenmarkt. Kritische Stimmen mischten sich dabei nur recht selten in die Diskussion.
Bereits in seiner vorangegangenen Rede hatte Spahn durchblicken lassen, dass unter Umständen eine Verstetigung der Pandemie-bedingten Sonderregeln möglich sein könnte. In der Debatte mit den Delegierten kam das Thema erneut auf: Ursula Funke, Präsidentin der Apothekerkammer Hessen, hakte nach, warum er sich in den vergangenen Monaten dann nicht für diese Verstetigung eingesetzt habe. Spahn betonte, dass er dieses Thema gerne im Ganzen angehen würde. So kann er sich grundsätzlich vorstellen, die kompletten Mechanismen der Generika-Preisbildung einmal auf den Prüfstand zu stellen. Zwar müssten Alternativen zu den derzeit verankerten Rabattverträgen auch Einsparungen erzielen, sagte er. Das allerdings könne auch über eine verstärkte Nutzung von Festbeträgen funktionieren.
Rolf Bruns vom Landesapothekerverband Niedersachsen konfrontierte Spahn mit der Tatsache, dass viele Apotheker die plötzliche Absenkung der Vergütung für die Erzeugung von Covid-19-Impfzertifikaten von 18 auf 6 Euro als Vertrauensbruch gesehen hätten. Eine ehrliche und transparente Kommunikation hätten sich die Apotheker hier gewünscht. Spahn räumte Versäumnisse in der Kommunikation ein. »Sie haben Recht«, sagte er. Wenn er diese Entscheidung noch einmal treffen müsste, würde er anders handeln. »Das wäre anders besser gewesen.«
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