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Digitalisierung in Deutschland

Spahn hat große Pläne

Digitale Vorhaben im Bereich Gesundheit und Pflege müssen schneller umgesetzt werden, damit Entwicklungen mitgestaltet werden können. Das betonte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der Sitzung des Ausschusses Digitale Agenda am Mittwoch. Zunächst forciert er das E-Rezept und die Elektronische Patientenakte (EPA). Er hat aber noch weitere Pläne.
Jennifer Evans
24.10.2019  13:48 Uhr

Deutschland liegt nach Spahns Ansicht bestenfalls »im Mittelfeld«, wenn es um die Geschwindigkeit bei der Umsetzung digitaler Vorhaben und deren Investition geht. Der Minister warnte bei der Ausschusssitzung in Berlin: »Wenn es so weiter geht wie bisher, könnten am Ende Entwicklungen nicht mehr selbst mitgestaltet werden«. Nun sei Tempo geboten, um bald »erlebbare Anwendungen für Ärzte, Apotheker, aber auch Patienten zu haben«.

Nach Spahns Plänen soll ab 2021 sowohl das E-Rezept als auch die EPA flächendeckend zur Verfügung stehen. »Datenschutz und Datensicherheit müssen perfekt sein, aber ich sage auch gleich, dass die Anwendungen noch nicht perfekt sein werden«, so der Minister. Das Angebot von Telemedizin und Onlinesprechstunden werde in zwei bis drei Jahren so gut ausgebaut sein, dass es die Wartezimmer entlaste, versprach er. Voranbringen will der CDU-Politiker außerdem, dass künftig die Forschung Gesundheitsdaten aus dem Versorungsalltag in anonymisierter und pseudonymisierter Form nutzen kann.

Damit nicht genug: Der Gesundheitsminister hat noch größere Pläne. Deutschland könnte demnach das erste Land der Welt werden, das »ein regelhaftes Verfahren gefunden hat, um Apps im Gesundheitsbereich in die Erstattungsfähigkeit des Systems zu bringen«, sagte Spahn.

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