Spahn hat große Pläne |
Jennifer Evans |
24.10.2019 13:48 Uhr |
Bundesgesundheitsminsiter Jens Spahn (CDU) kündigte an: Das E-Rezept wird es ab 2021 überall in Deutschland geben. / Foto: Picture Alliance/Federico Gambarini
Deutschland liegt nach Spahns Ansicht bestenfalls »im Mittelfeld«, wenn es um die Geschwindigkeit bei der Umsetzung digitaler Vorhaben und deren Investition geht. Der Minister warnte bei der Ausschusssitzung in Berlin: »Wenn es so weiter geht wie bisher, könnten am Ende Entwicklungen nicht mehr selbst mitgestaltet werden«. Nun sei Tempo geboten, um bald »erlebbare Anwendungen für Ärzte, Apotheker, aber auch Patienten zu haben«.
Nach Spahns Plänen soll ab 2021 sowohl das E-Rezept als auch die EPA flächendeckend zur Verfügung stehen. »Datenschutz und Datensicherheit müssen perfekt sein, aber ich sage auch gleich, dass die Anwendungen noch nicht perfekt sein werden«, so der Minister. Das Angebot von Telemedizin und Onlinesprechstunden werde in zwei bis drei Jahren so gut ausgebaut sein, dass es die Wartezimmer entlaste, versprach er. Voranbringen will der CDU-Politiker außerdem, dass künftig die Forschung Gesundheitsdaten aus dem Versorungsalltag in anonymisierter und pseudonymisierter Form nutzen kann.
Damit nicht genug: Der Gesundheitsminister hat noch größere Pläne. Deutschland könnte demnach das erste Land der Welt werden, das »ein regelhaftes Verfahren gefunden hat, um Apps im Gesundheitsbereich in die Erstattungsfähigkeit des Systems zu bringen«, sagte Spahn.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.