Lauterbach will »Effizienzreserven« bei Apotheken heben |
Das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geleitete Bundesgesundheitsministerium will den Kassenabschlag für Apotheken auf 2 Euro erhöhen. / Foto: IMAGO/NurPhoto
Das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesfinanzministerium haben sich auf Grundzüge einer GKV-Sparreform geeinigt. Ziel soll es sein, das in der vergangenen Legislaturperiode entstandene Defizit in Höhe von 17 Milliarden Euro zu reparieren, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am heutigen Dienstag in Berlin. Die beiden Ministerien haben sich darauf verständigt, auch im Apothekenmarkt einzusparen. Der Minister sprach mehrfach davon, bei den Apotheken »Effizienzreserven« heben zu wollen. Konkreter wurde er aber nicht. Auch auf die Frage, ob der Kassenabschlag erhöht werden solle, wollte Lauterbach nicht antworten. Zur Erinnerung: In einem ersten Entwurfspapier war vor mehreren Monaten der Vorschlag bekanntgeworden, den Kassenabschlag über zwei Jahre auf 2 Euro zu erhöhen. Lauterbach ging darauf nicht ein und verwies auf die noch laufenden juristischen Abstimmungen mit den anderen Ressorts.
Lauterbach gab in erster Linie seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU) die Schuld an der derzeitigen Kassenlage. Er habe die Krankenkassen »in einem sehr schwierigen Zustand« vorgefunden. Sein Vorgänger habe ihm das Defizit vererbt, da teure Leistungsreformen umgesetzt worden seien, aber keine Strukturreformen. Zudem habe Spahn von einmaligen Steuerzuschüssen profitiert, die es im kommenden Jahr nicht mehr geben werde. Er habe deshalb mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) einen Plan erarbeiten müssen. Lindner sei es wichtig gewesen, die Schuldenbremse nicht zu verletzen, Steuererhöhungen auszuschließen und einen Nachtragshaushalt zu verhindern. Lauterbach hingegen habe keine Leistungskürzungen gewollt.
In dem nun vereinbarten Sparpaket geht es um die folgenden Eckpunkte, die Lauterbach allerdings vorerst nur mündlich beschrieb, ohne einen Entwurf vorzulegen: