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Durchbrucherkrankungen

Schwindender Schutz abhängig vom Impfstoff

Britische Daten zum Astra-Zeneca-Impfstoff

In Großbritannien wurde Vaxzevria aber in der Impfkampagne stark eingesetzt, weshalb Daten von dort auch eine Abschätzung der Impfeffektivität erlauben. Ein Team um Professor Dr. Nick Andrews von der Gesundheitsbehörde Public Health England analysierte die Schutzwirkung im Zeitverlauf in Vergleich zu Comirnaty und veröffentlichte die Ergebnisse im Oktober auf dem Preprint-Server »MedRxiv«. Anders als in den USA hatten in Großbritannien die meisten Geimpften bei beiden Impfstoffen die beiden benötigten Dosen in einem Abstand von zwölf Wochen und nicht von drei Wochen erhalten – ein Grund, warum die Ergebnisse nicht direkt mit denen der US-Studie zu vergleichen sind. Die Forschenden um Andrews bezogen für ihre Studie bestätigte Coronainfektionen in Großbritannien von Anfang Dezember 2020 bis September 2021 mit ein. 

Der Untersuchung zufolge beginnt der Immunschutz zehn Wochen nach der zweiten Impfdosis abzusinken. 20 Wochen (also etwa fünf Monate) nach Abschluss der Grundimmunisierung betrug der Schutz vor symptomatischem Covid-19 bei Comirnaty 69,7 Prozent und bei Vaxzevria 47,3 Prozent. Bei den Über-65-Jährigen fiel der Schutz nach 20 Wochen bei beiden Vakzinen geringer aus: Er betrug bei Comirnaty 55,3 Prozent und bei Vaxzevria 36,6 Prozent. Gegen Todesfälle schützten beide Vakzinen auch nach 20 Wochen noch zuverlässig: Der Schutz lag bei 90,4 Prozent für Comirnaty und bei 78,7 Prozent für Vaxzevria.

Insgesamt nehme der Schutz der Vektorvakzine Vaxzevria rascher ab als der des mRNA-Impfstoffs Comirnaty, schreiben die Autoren. Der Abfall des Immunschutzes sei zudem bei Älteren und bei Vorerkrankten stärker als bei jüngeren und gesunden Personen, weshalb diese Risikogruppen priorisiert geboostert werden sollten.

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