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Gastrointestinaltrakt

Schauplatz von Infektionen

Der Gastrointestinaltrakt ist die größte immunologische Grenzfläche zwischen dem inneren Milieu des menschlichen Körpers und der Außenwelt. Aufgrund des mit der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme assoziierten Expositionsrisikos ist er ein bevorzugter Schauplatz von Infektionen.
Hans-Jörg Epple
23.02.2020  08:00 Uhr

Infektionen des Magen-Darm-Trakts zählen zu den häufigsten Infektionen überhaupt. Aktuellen Schätzungen gemäß sind allein mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung mit dem Magenkeim Helicobacter pylori infiziert (1), der demnach als Verursacher der häufigsten bakteriellen Infektion des Menschen gilt. 

Auch die Inzidenz von Infektionen des Dünn- und Dickdarms ist sehr hoch. Sie manifestieren sich in den meisten Fällen als infektiöse Diarrhö. Gemäß den Berichten der WHO ist die infektiöse Diarrhö in wirtschaftlich schwachen Ländern die zweithäufigste Todesursache nach den Atemwegsinfektionen (2).

Betroffen sind ganz besonders Kinder unter fünf Jahren (3). Jedoch auch in wirtschaftlich starken Ländern ist die infektiöse Diarrhö mit einer jährlichen Inzidenz in der Allgemeinbevölkerung von 0,5 bis 1,3 Episoden/Patientenjahr häufig zu beobachten (4).

Eine große Zahl unterschiedlicher bakterieller, viraler, protozoaler und parasitärer Erreger kann den Gastrointestinaltrakt infizieren. Erregerspektren und Krankheitserscheinungen unterscheiden sich fundamental je nachdem, welcher Abschnitt des Gastrointestinaltrakts – Mundhöhle, Rachen, Ösophagus, Magen, Duodenum, Ileum, Jejunum, Kolon und Rektum – betroffen ist.

Im Folgenden wird nur auf die wichtigsten in Mitteleuropa prävalenten Infektionen eingegangen. Der Fokus wurde auf Infektionen gelegt, für die eine spezifische Therapie zur Verfügung steht. Die Gliederung orientiert sich dabei an den Segmenten des Gastrointestinaltrakts. Nicht abgehandelt werden Infektionen der Mundhöhle, des Rachens und des Rektums, ebenso die interessanten Helminthosen.

Entzündungen der Speiseröhre

Risikofaktoren für Infektionen der Speiseröhre sind Immundefizienz und Stase des Speisebreis durch Stenosen oder Motilitätsstörungen des Ösophagus. Infektionen der Speiseröhre bei Patienten, die diese Risikofaktoren nicht aufweisen, sind selten. Dies unterscheidet die Infektionen der Speiseröhre von denen der anderen Abschnitte des Gastrointestinaltrakts.

Bakterielle Infektionen der Speiseröhre sind zwar beschrieben, insgesamt aber eher eine Rarität. Neben opportunistischen Infektionen durch Mykobakterien oder Nokardien kann es im Rahmen lokalisierter Infektionen, zum Beispiel durch Staphylokokken oder Aktinomyzeten, auch bei immunkompetenten Menschen zur Ausbreitung auf den Ösophagus kommen. Allerdings spielen auch bei diesen Infektionen häufig Immunsuppressionen oder sonstige prädisponierende Faktoren eine Rolle.

Etwas häufiger sind virale Infektionen. Hier sind in erster Linie Infektionen bei Immunsupprimierten durch Viren der Herpesgruppe zu nennen. Auch bei der primären HIV-Infektion kann es zu einer Beteiligung der Speiseröhre kommen. Weitaus am häufigsten aber ist die Infektion der Speiseröhre mit Hefepilzen der Spezies Candida.

Wie die Candida-Ösophagitis treten auch die meisten infektiösen Ösophagitiden anderer Genese, zum Beispiel durch Viren der Herpesgruppe, im Wesentlichen bei Patienten mit defizientem Immunsystem auf. Ein generelles Prinzip der Behandlung von Infektionen bei Immunsupprimierten gilt auch hier: Die Therapie sollte sich nicht allein auf den Einsatz erregerspezifischer antimikrobieller Medikamente beschränken, sondern nach Möglichkeit auch darauf abzielen, die jeweils zugrundeliegende Immundefizienz zu verbessern.

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