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Omikron

RKI warnt vor hohem Risiko für zweifach Geimpfte und Genesene

Experten warnen eindringlich vor Omikron. Das RKI erhöht seine Risikobewertung. Derweil hat Omikron sich in den USA innerhalb einer Woche zur dominierenden Variante durchgesetzt. Für Deutschland gibt es keine aktuellen Zahlen.
dpa
PZ
21.12.2021  12:00 Uhr
RKI warnt vor hohem Risiko für zweifach Geimpfte und Genesene

Wegen der Omikron-Variante des Coronavirus hat das Robert-Koch-Institut (RKI) seine Risikobewertung verschärft. Für zweifach Geimpfte und Genesene werde die Gefahr einer Ansteckung nun als «hoch» angesehen, teilte das RKI am Montag auf Twitter mit. Für Ungeimpfte bleibt es demnach «sehr hoch». Für Geimpfte mit Auffrischimpfung (Booster) schätzt das Institut die Gefährdung hingegen als moderat ein.

Insgesamt werde die Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung als «sehr hoch» eingeschätzt, schreibt das Institut in seiner geänderten Risikobewertung. Es warnt vor schlagartiger Erhöhung der Fallzahlen. «Ursächlich hierfür ist das Auftreten und die rasante Verbreitung der Omikron-Variante, die sich nach derzeitigem Kenntnisstand (aus anderen Ländern) deutlich schneller und effektiver verbreitet als die bisherigen Virusvarianten», schreibt das RKI. Die aktuelle Entwicklung sei «sehr besorgniserregend». Zu befürchten sei bei weiterer Verbreitung von Omikron eine weitere Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle und ein Überschreiten der deutschlandweit verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten.

Im RKI-Wochenbericht von vergangenem Donnerstag hatte es noch geheißen, das RKI schätze die Gefährdung für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland «insgesamt als sehr hoch ein». Für vollständig Geimpfte war sie darin als moderat angesehen worden.

Omikron in USA nun vorherrschende Variante

Omikron hat sich in den USA binnen kurzer Zeit zur vorherrschenden Corona-Variante entwickelt. Schätzungen zufolge entfielen rund 73 Prozent der neuen Corona-Fälle in der vergangenen Woche auf Omikron, wie am Montag aus Daten auf der Webseite der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorging.

Die Delta-Mutante machte den CDC-Schätzungen zufolge zuletzt noch etwa ein Viertel der Neuinfektionen aus. Dezember war Omikron schätzungsweise für lediglich rund 12,6 Prozent der Infektionen in den USA verantwortlich gewesen. In manchen Bundesstaaten ist Omikron gar schon für mehr als 90 Prozent der Fälle verantwortlich. Noch in der Woche bis zum 11. «Dieser starke Anstieg ähnelt dem, der in anderen Ländern zu beobachten ist», erklärte die Chefin der CDC, Rochelle Walensky.

In Deutschland dürfte eine ähnlich rasante Entwicklung bevorstehen: Hier verdoppelt sich die Omikron-Inzidenz laut dem neuen Corona-Expertenrat der Bundesregierung etwa alle zwei bis vier Tage. Im letzten RKI-Wochenbericht mit Datenstand vom 14. Dezember steht noch, dass das aktuelle Infektionsgeschehen in Deutschland fast ausschließlich durch Delta bestimmt wird. Zwischen dem 21.11.2021 und 13.12.2021 seien insgesamt 325 (Verdachts-) Fälle der Omikron-Variante über das Meldesystem übermittelt worden, davon wurden 112 per Gesamtgenomsequenzierung zweifelsfrei bestätigt, während 213 mittels variantenspezifischer PCR-Testung als Verdacht auf Omikron eingestuft wurden. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor.

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