Risiko steigt erst ab der dritten Tasse |
Ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag können auch Migräne-Patienten unbesorgt trinken. Das Risiko für eine Kopfschmerzattacke steigt erst ab der dritten Tasse an. / Foto: Fotolia/Dudziska
Migräne-Patienten wissen meist genau, welche Faktoren bei ihnen Kopfschmerz-Attacken auslösen können. Zu den häufig genannten gehört neben Stress, Schlafmangel und Alkohol auch Kaffee. In Studien untersucht sind die Effekte der vermuteten Trigger allerdings kaum. Nun haben Forscher um Elizabeth Mostofsky vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston, USA, den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Migräne-Attacken in einer prospektiven Kohortenstudie genauer geprüft.
Hierfür rekrutierten die Forscher 98 Erwachsene mit episodischer Migräne und wiesen diese an, über mindestens sechs Wochen konsequent morgens und abends ein Kopfschmerztagebuch zu führen und auch ihren Kaffeekonsum festzuhalten. Insgesamt konnten die Forsche 825 Migräne-Attacken an etwa 4500 Beobachtungstagen analysieren. Im Schnitt hatte jeder Proband 8,4 Kopfschmerztage im untersuchten Zeitraum.
Die Forscher stellten eine signifikante nicht lineare Assoziation zwischen dem Kaffeekonsum und Migräne-Attacken am selben Tag fest. Während ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag das Risiko für einen Anfall nicht beeinflussten, stieg es mit zusätzlichen Tassen an. Bei fünf Tassen war es um den Faktor 2,6 erhöht.
Gewöhnung schien dabei auch eine Rolle zu spielen: Bei Probanden, die zu Beginn der Untersuchung angaben, in der Regel gar keinen Kaffee zu trinken, konnte schon eine konsumierte Tasse eine Attacke auslösen. Bei Frauen wurde das Risiko für Kopfschmerzen auch durch die Einnahme von oralen Kontrazeptiva beeinflusst. Teilnehmerinnen, die solche Präparate einnahmen, hatten ein deutlich niedrigeres Risiko für eine Kopfschmerzattacke als Frauen, die anders oder gar nicht verhüteten.
Den Forschern zufolge könnte ein hoher Kaffeekonsum ein Trigger für Attacken sein. Mehr Forschung sei aber nötig, um diese Assoziation zu bestätigen.