Rheuma ist keine Kontraindikation |
Rheuma muss möglichst früh erkannt und rigoros behandelt werden, um nicht zu dauerhaften Schäden an den Gelenken zu führen. Die Betroffenen können sich auch mit einem mRNA-basierten Impfstoff gegen Covid-19 impfen lassen. / Foto: Getty Images/krisanapong detraphiphat
Insbesondere Rheuma-Patienten und Rheumatologen zeigen sich derzeit verunsichert durch Falschinformationen zum Thema Covid-19-Impfung, auch von Landesregierungen, Krankenkassen und Medien, die kommunizieren, dass Impfungen gegen SARS-CoV-2-Infektionen bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises risikobehaftet und damit zu meiden seien.
»Dies trifft nicht zu. Diese Falschinformation ist dringend richtigzustellen, um Rheuma-Patienten die wichtige Möglichkeit zur Impfung nicht zu nehmen«, macht die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in einer aktuellen Stellungnahme deutlich. Auch und gerade für Menschen mit Erkrankungen des entzündlich-rheumatischen Formenkreises sei die Impfung ausdrücklich zu empfehlen, um den gegebenenfalls fatalen Konsequenzen einer Covid-19-Infektion auf diesem Weg entgegenzuwirken.
Der von Biontech in Kooperation mit Pfizer hergestellte SARS-CoV-2- Impfstoff Tozinameran (Comirnaty®, BNT162b2) ist ab 16, der von Moderna entwickelte Impfstoff mRNA-1273 ab 18 Jahren zugelassen. Diese mRNA-Vakzinen führen zur vorübergehenden Produktion von Virusproteinen, gegen die das Immunsystem protektive Antikörper produzieren kann. Vom Einsatz dieser Impfstoffe könnten auch Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen beziehungsweise Patienten unter immunsuppressiver oder immunmodulierender Therapie profitieren.
Die Impfstoffe seien zwar noch nicht speziell an diesen Patienten getestet. Erfahrungen mit anderen Totimpfstoffen, zu denen auch die neuen mRNA-Vakzinen gezählt werden, hätten jedoch gezeigt, dass sie bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in aller Regel sicher und wirksam seien. »Es spricht weder ein juristisches noch ein hypothetisch fundiertes Verbot dagegen«, heißt es in der DGRh-Stellungnahme.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.