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Dysmenorrhö

Regelschmerzen lösen oder hemmen?

Vor allem die jüngeren Frauen haben mitunter krampfartige Schmerzen während der Periode. Die Einnahme eines Analgetikums scheint dann naheliegend. Dabei könnte das Butylscopolamin ursächlicher wirken. Und auch die Pflanzenheilkunde hat Plausibles zu bieten. 
Elke Wolf
14.05.2024  07:00 Uhr
Regelschmerzen lösen oder hemmen?

Starke Schmerzen gelten als häufigstes Menstruationsleiden vor allem junger Frauen. Tendenziell nimmt das allmonatliche Ungemach mit zunehmendem Alter ab, kann sich jedoch im Einzelfall bis zur Menopause durchziehen. Die krampfartigen Schmerzen werden vermutlich durch eine Prostaglandin- und Leukotrien-bedingte Ischämie der Gebärmutterschleimhaut verursacht. Sie können bis in den Rücken ausstrahlen und gar Übelkeit nach sich ziehen.

Als Mittel der Wahl zur Kupierung von Regelschmerzen gelten die nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) Naproxen, Ibuprofen und Diclofenac. In Studien waren sie Paracetamol überlegen. Daneben steht Butylscopolamin, auch mit Paracetamol als Kombinationspartner, als Spasmolytikum zur Verfügung. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Magnesium (300 mg pro Tag) und Vitamin B1 (100 mg pro Tag) bei krampfartigen Regelschmerzen wirksam sind, allerdings liegt dazu bislang keine ausreichende Evidenz vor. Bei milderer Ausprägung oder unterstützend kann Wärme, zum Beispiel in Form einer Wärmflasche, Krämpfe im Unterleib lindern.

Spezielle Schmerzen

»Bauchschmerzen – unabhängig ob infolge eines Reizdarms, eines Magen-Darm-Infekts oder der Menstruation – sind ein Sonderfall von Schmerzen, denn sie erregen durch die Verkrampfung der Magen-Darm-Muskulatur Strukturen in der Wand des Verdauungstraktes, die auf mechanische Reize Schmerzen übermitteln. Hierbei kommt auch der Darmdehnung etwa durch vermehrte Flüssigkeitsansammlung beziehungsweise durch eine dehnungsinduzierte Sekretion vor Stenosen eine besondere Bedeutung zu«, erklärte Professor Dr. Thomas Frieling, Magen-Darm-Spezialist vom Helios Klinikum in Krefeld, bei einer digitalen Pressekonferenz des Unternehmens Sanofi.

Zu bedenken ist laut des Referenten, dass »Schmerzmittel die Weiterleitung von Schmerzsignalen ins Gehirn verhindern. Sie beseitigen also die Ursachen viszeraler Schmerzen nicht, sondern unterdrücken lediglich die Symptome«. Die Mehrheit der Betroffenen nutzten jedoch laut Patientenumfragen nicht verschreibungspflichtige Analgetika zur Symptomlinderung.

Im Sinne einer zielgerichteten Arzneimitteltherapie biete sich zur Linderung viszeraler Schmerzen im Magen-Darm- und im Urogenitaltrakt vielmehr eine Senkung des Muskeltonus durch Spasmolyse an, erklärte der Internist. »Dies hat den Vorteil, dass im Einzelfall die Ursache der Schmerzentstehung behandelt wird und nicht nur die Weiterleitung von Schmerzstoffen unterbunden wird.« Aufgrund ihres Wirkungsmechanismus gelten Spasmolytika wie Butylscopolamin als sehr gut geeignet, um krampfartige Bauchschmerzen zu lindern.

Butylscopolamin hemmt als Parasympatholytikum die Nerven- und Muskelaktivität über muskarinerge M2- und M3-Rezeptoren und blockiert die epitheliale Sekretion über M3-Rezeptoren. Die Wirkung von Acetylcholin, das die Muskeln erregt und zu einer gesteigerten Peristaltik führt, wird somit gehemmt. »Der muskelrelaxierende Effekt erklärt die spasmolytische und schmerzlindernde Wirkung. Der antisekretorische Effekt dürfte den Effekt noch unterstützen, besonders bei Reizdarm-Problematik«, führte Frieling aus. Bereits nach 15 Minuten beginnt die krampflösende Wirkung.

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