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Vulva-Schmerzen

Quälendes Tabuthema

Schmerzen an der Vulva sind für die Frauen sehr belastend und können gleichzeitig mit großem Schamgefühl einhergehen. Klärende Gespräche und Untersuchungen werden daher gerne aufgeschoben. Die Ursachen sind vielfältig und erfordern teilweise eine rasche Intervention.
Marion Hofmann-Aßmus
21.04.2024  08:00 Uhr

Primärer Herpes genitalis

Genitalherpes gehört zu den häufigsten sexuell übertragenen Krankheiten. Bei geschätzt 10 bis 15 von 100 Menschen in Deutschland persistieren die Erreger im Körper, führen jedoch nur bei etwa 10 bis 30 Prozent zu einem Ausbruch (15). Darunter leiden Frauen häufiger als Männer.

Insbesondere die Erstmanifestation verläuft oft schwer. Es kommt zu einer großflächigen Entzündung mit starken brennenden Schmerzen. Der typische schmerzhafte Ausschlag mit virushaltigen, hoch ansteckenden Bläschen entsteht 3 bis 14 Tage nach der Erstinfektion auf den Schamlippen, am Damm, um den Anus herum oder auf den Oberschenkeln. Zudem können die Vagina und der Gebärmutterhals betroffen sein. Bei Männern finden sich die Bläschen auf Penis, Vorhaut und Hoden.

Der Bläschenbildung können allgemeine Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen in der Leiste vorausgehen. Die Symptome heilen beim ersten Ausbruch erst nach etwa 20 Tagen ab; weitere Ausbrüche verlaufen weniger stark und vergehen innerhalb von zehn Tagen. Komplikationen wie bakterielle Wund- und Augeninfektion sowie Gehirnhaut-, Lungen- und Leberentzündung treten vor allem bei Personen mit Immunschwäche auf.

Einem Genitalherpes liegen zwei Virustypen zugrunde: Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) oder HSV-2. Letzterer ist für die Mehrheit der Infektionen verantwortlich und führt zu häufigeren Ausbrüchen. So kommt es bei 70 bis 90 Prozent der mit HSV-2 Infizierten innerhalb eines Jahres nach dem ersten Ausbruch erneut zu Beschwerden, bei HSV-1 nur bei 20 bis 50 Prozent (15).

Die Therapie sollte möglichst früh beginnen – optimalerweise innerhalb von 72 Stunden nach der Bläschenbildung (16). Virustatika können die Schmerzen verringern und die Heilung beschleunigen (17) (Tabelle 2). Für die Erstinfektion bei Schwangeren gilt Aciclovir als Mittel der Wahl. Diese Medikation wird in teils geringerer Dosis und verkürzter Dauer auch bei einem Rezidiv angewandt (Tabelle 2). Analgetika können bei Bedarf eingesetzt werden.

Wirkstoff Tagesdosierung (peroral) Therapiedauer (Tage)
Erstmanifestation
Aciclovir
in der Schwangerschaft
3 × 400 mg
5 × 200 mg
7–10
10
Famciclovir 3 × 250 mg 7–10
Valaciclovir 2 × 500 mg 7–10
Rezidivtherapie
Aciclovir 2 × 800 mg oder 3 × 400 mg
3 × 800 mg
5
2
Famciclovir 2 × 125 mg
2 × 1000 mg
5
1
Valaciclovir 2 × 500 mg
1 × 1000 mg
3
5
Tabelle 2: Therapieempfehlungen bei Herpes-simplex-Infektionen von immunkompetenten Erwachsenen; mod. nach: Leitfaden STI-Therapie der Deutschen STI-Gesellschaft, 2023/24 (17)

Hilfreich sind in der akuten Phase auch Sitzbäder mit desinfizierenden oder gerbenden Zusatzstoffen (Povidon-Jod, Gerbstoffe). Heilsalben, zum Beispiel mit Dexpanthenol, können die Abheilung unterstützen (16).

Um die Übertragung einzudämmen, wird empfohlen, auch in nicht akuten Phasen Kondome beziehungsweise Femidome zu verwenden. Ein vollständiger Schutz wird dadurch jedoch nicht erreicht.

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