Priorisierung ist nötig |
Noch ist kein Covid-19-Impfstoff in der EU oder in Deutschland zugelassen. Auf die anstehende Zulassung sollte man sich jetzt planerisch vorbereiten, fordert die Gesellschaft für Virologie. / Foto: Adobe Stock/Freedomz
Der Vorstand der Gesellschaft für Virologie weist in einer aktuellen Stellungnahme darauf hin, dass für eine der wichtigsten gesellschaftlichen Fragen, wem eine Schutzimpfung gegen eine SARS-CoV-2-Infektion zuerst angeboten werden sollte, eine Antwort gefunden werden muss. Denn klar ist, dass der Bedarf an Impfstoffdosen zumindest in den ersten Monaten das Angebot deutlich übersteigen wird. Daher wird eine Priorisierung unvermeidbar sein.
Dabei müsse es das oberste Ziel bei einer Priorisierung der Impfstoffverteilung sein, so die GfV, die Zahl der Covid-19-bedingten Todesfälle und schweren klinischen Erkrankungen zu reduzieren. In Deutschland hat die Ständige Impfkommission (STIKO) den gesetzlichen Auftrag, auf der Basis der Zulassung des Impfstoffs Empfehlungen auszusprechen. Das Vorgehen, mit der die STIKO die evidenzbasierte Nutzen-Risiko-Abwägung bei der Covid-19-Impfung umsetzen und auch ethische Aspekte bei ihrer Empfehlung zur Priorisierung berücksichtigen wird, ist in einer kürzlich erschienen Stellungnahme im »Epidemiologische Bulletin« 35, 2020, des RKI beschrieben. Darüber hinaus finden sich im nationalen Pandemieplan für die Influenza vier Priorisierungsgruppen, die es allerdings für SARS-CoV-2 noch zu definieren gilt:
Seit 2002 sind Coronaviren auch Nicht-Fachleuten bekannt. Vertreter dieser Virusfamilie lösten damals eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.