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Pneumokokken-Impfstoff

Prevenar aus England ab morgen im Handel

Die Pneumokokken-Impfung wird Risikopatienten nicht erst seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie empfohlen. Dadurch ist aber die Nachfrage in Deutschland viel höher und durch die normale Produktion nicht gedeckt. Importierte Prevenar13®-Chargen aus Großbritannien sollen ab morgen über den Großhandel verfügbar sein.
Daniela Hüttemann
27.04.2020  13:52 Uhr

Die Coronavirus-Pandemie hat zu einer erhöhten Nachfrage nach Pneumokokken-Impfstoffen geführt. Zwar hat die Ständige Impfkommission (STIKO) bereits priorisiert, wer zuerst und wie geimpft werden soll, trotzdem reicht die für den deutschen Markt produzierte Ware derzeit nicht aus. Nachdem vor Kurzem bereits japanische Chargen von Pneumovax®23 importiert wurden, folgt nun eine Prevenar13®-Charge aus Großbritannien. 

Die englisch beschrifteten Impfdosen sollen voraussichtlich ab dem 28. April im pharmazeutischen Großhandel verfügbar sein, meldet heute das Paul-Ehrlich-Institut. Um wie viele Packungen es sich handelt, teilt die Behörde nicht mit. Die eingeführte Charge AT5483 ist verwendbar bis Januar 2022 und ist unter der Pharmazentralnummer 16664469 gelistet. Es handelt sich um Packungen mit je zehn Einzeldosen, denen die Injektionskanülen bereits beiliegen. Es fehlt allerdings eine deutschsprachige Packungsbeilage. Diese sowie die Fachinformation stellt das PEI auf seiner Website zum Download bereit. Es fehlen zudem Klebeetiketten für die Dokumentation im Impfpass, was manuell erfolgen muss.

Da die Sicherheitsmerkmale im Sinne der EU-Fälschungsschutzrichtlinie fehlen, sind laut PEI die Verifizierung und Deaktivierung der Packungen durch den Apotheker weder möglich noch erforderlich. Das Abscannen der aufgebrachten Codierung hätte eine Fehlermeldung im Securpharm-System zur Folge. Die Charge sei von einem europäischen staatlichen Prüflabor, in diesem Fall der französischen Arzneimittelbehörde ANSM geprüft worden. »Zulassungskonforme Herstellung und Einhaltung der zugelassenen Qualitätskriterien wurden bestätigt«, meldet das PEI.

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