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Moderna-Impfstoff

Positive Daten bei Kindern zwischen sechs und elf Jahren

Der Covid-19-Impfstoff Spikevax® von Moderna ist bei Kindern zwischen sechs und elf Jahren immunogen und sicher. Entsprechende Zwischenergebnisse der Phase-II/III-Studie stellte das US-Unternehmen heute vor. Es will in Kürze entsprechende Zulassungen beantragen.
Christina Hohmann-Jeddi
25.10.2021  17:18 Uhr

In der Phase-II/III-Studie KidCove hat der mRNA-Impfstoff Spikevax bei Kindern zwischen sechs und elf Jahren robuste neutralisierende Antikörperantworten induziert, meldet Moderna heute. Die 4753 Probanden erhielten für die Untersuchung zwei 50-µg-Dosen des Impfstoffs, was einer halben Erwachsenendosis entspricht, im Abstand von 28 Tagen oder Placebo. Der Firma zufolge habe die Impfung bei den Kindern eine starke Immunantwort induziert; 99,3 Prozent hätten Anti-SARS-CoV-2-Antikörper entwickelt. In der Studie wurden damit die Immunongenitäts-Endpunkte erreicht, heißt es in der Mitteilung.

Der Impfstoff sei gut vertragen worden und habe in der Altersgruppe eine ähnliche Verträglichkeit gezeigt wie bei Jugendlichen und Erwachsenen. Die meisten Impfreaktionen waren mild und vorübergehend. Am häufigsten wurden Fatigue, Kopfschmerzen, Fieber und Schmerzen an der Injektionsstelle berichtet.

Moderna wird diese Daten in Kürze den zuständigen Zulassungsbehörden – der US-amerikanischen FDA, der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und weiteren – übermitteln. Noch ist kein Covid-19-Impfstoff für diese Altersgruppe zugelassen.

Die Hersteller des zweiten mRNA-Impfstoffs gegen Corona, die Unternehmen Biontech und Pfizer, hatten bereits vor etwa einer Woche bei der EMA die Zulassungserweiterung für ihren Impfstoff Comirnaty® für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren beantragt. Zuvor hatten sie eine Notfallzulassung in den USA bei der FDA beantragt.

Spikevax besitzt bereits eine Zulassung für Personen ab zwölf Jahren. Ab diesem Alter kommt die Erwachsenen-Dosis von 100 µg pro Impfung zum Einsatz. Anfang Oktober setzten einige skandinavische Länder die Impfungen von Jugendlichen mit dem Moderna-Impfstoff aus. Der Grund war ein erhöhtes Risiko für die bekannte Nebenwirkung Myokarditis/Perikarditis bei Spikevax im Vergleich zu Comirnaty. Andere Länder haben diese Maßnahme bislang nicht ergriffen. 

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