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Impfstoff gegen SARS-CoV-2
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Politik macht Druck

Die Entwicklung eines Impfstoffs dauert normalerweise viele Jahre. Beim neuartigen Coronavirus soll es deutlich schneller gehen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat bereits Ende 2020 im Blick. Experten sind nicht ganz so zuversichtlich.
Autordpa
AutorPZ
Datum 12.04.2020  15:58 Uhr
Covid-Impfstoff: Ein »globales öffentlichen Gut«

Covid-Impfstoff: Ein »globales öffentlichen Gut«

Gates mahnte zugleich, eine Covid-19-Schutzimpfung müsse als »globales öffentliches Gut« eingestuft werden und daher für alle bezahlbar und zugänglich sein. »Um diese Ziele zu erreichen, sollten sich die G20 bereits jetzt mit der Logistik eines globalen Immunisierungsprojekts auseinandersetzen.«

In Berlin hatte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Fernsehansprache am Samstag mit Blick auf die Corona-Krise gefordert, Wissen und Forschung sollten geteilt werden, damit man schneller zu Impfstoff und Therapien gelange. Auch die ärmsten und verwundbarsten Länder müssten dazu Zugang haben.

Bundesbildungsminister Anja Karliczek will bei ihren EU-Kollegen für mehr Geld für die CEPI werben, zu deren Gründungsmitgliedern auch Deutschland gehört. »Die reichsten Länder der Welt müssen sich viel stärker für die Impfstoffentwicklung gegen das neue Coronavirus engagieren«, sagte die CDU-Politikerin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. »Corona bedroht Leben und Wohlstand auf dem gesamten Planeten.«

Auch die saudische G20-Präsidentschaft müsse hier aktiv werden. Deutschland sei mit einigen anderen Ländern vorangegangen und habe seine Zusagen für die Impfstoff Allianz um 140 Millionen Euro aufgestockt. 90 Millionen bis 2021 seien ohnehin schon fixiert gewesen.

Erste klinische Impfstoff-Kandidaten existieren

Erste experimentelle Kandidaten für einen Impfstoff gibt es bereits - kleine klinische Studien an Menschen damit laufen vereinzelt schon oder werden demnächst beginnen. Die Zulassung und die klinische Prüfung sind jedoch üblicherweise langwierig. Gemeinhin werden für die Entwicklung von Impfstoffen etwa 15 Jahre veranschlagt. Bei Sars-CoV-2 soll es viel schneller gehen.

Dafür wird vor allem auf biotechnologische Verfahren gesetzt, bei denen nicht wie üblich die Viren selbst zur Herstellung eines Impfstoffes benötigt werden, sondern nur deren genetische Information.

Der Präsident des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Professor Dr. Klaus Cichutek, hatte im März erklärt, er rechne mit ersten klinischen Prüfungen in Deutschland im Sommer bis Herbst. Er hielt es auch für möglich, dass dann 2021 größere klinische Prüfungen mit Tausenden oder vielleicht Zehntausenden Probanden beginnen könnten. Man dürfe die Abläufe nicht zu sehr beschleunigen, es brauche verträgliche, sichere Impfstoffe.

Auch Dr. Anthony Fauci, Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten in den USA, und Professor Dr. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts in Berlin rechnen mit einem Impfstoff allerfrühestens nächsten Frühling.

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