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Erste nationale Leitlinie
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PCOS multimodal behandeln

Im Juli ist die erste nationale Leitlinie zum polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) erschienen. Sie enthält Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der Hormonstörung, die bis zu 15 Prozent der Frauen im reproduktiven Alter betrifft.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 31.07.2025  18:00 Uhr

Wann ist es PCOS?

Laut der S2k-Leitlinie müssen mindestens zwei der drei sogenannten Rotterdam-Kriterien erfüllt sein, um die Diagnose stellen zu können. Dazu zählen:

  1. erhöhte Androgen-Spiegel, die sich entweder durch starke Behaarung oder Akne äußern und/oder per Bluttest nachgewiesen wurden,
  2. eine gestörte Eizellreifung und/oder ausbleibende beziehungsweise unregelmäßige Eisprünge sowie
  3. viele ungeplatzte Eibläschen im Ultraschall, veränderte Eierstöcke und/oder eine erhöhte Konzentration des Anti-Müller-Hormons (AMH) im Blut. Das AMH wird in den Eierstöcken gebildet und ist ein Indikator dafür, wie viele Eizellen noch im Eizellpool der Frau vorhanden sind.

Außerdem müssen Differenzialdiagnosen ausgeschlossen sein, schildert Dr. Cornelia Jaursch-Hancke, leitende Endokrinologin an der DKD Helios Klinik Wiesbaden und Leitlinien-Koordinatorin: »Die Symptome bei PCOS sind sehr ähnlich zu anderen Erkrankungen, beispielsweise der Schilddrüse, Tumoren oder des Cushing-Syndroms.« Bei der Diagnose müssten Ärzte daher andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausschließen.

Am Lebensstil ansetzen

Die Basistherapie umfasst laut Leitlinie Lebensstiländerungen, eine gesunde Ernährung und körperliche Aktivität. Übergewichtige Patientinnen sollen abnehmen. Da es keine Wirksamkeitsbelege gebe, empfehlen die Autoren weder Nahrungsergänzungsmittel noch komplementäre Therapien.

»Es ist wichtig, die Betroffenen erst einmal dort zu unterstützen, wo sie selbst aktiv werden können. Je nach Symptomprofil und Kinderwunsch lassen sich diese Maßnahmen gezielt mit medikamentösen Therapien wie oralen Kontrazeptiva, Metformin oder antiandrogenen Medikamente ergänzen«, erklärt Jaursch-Hancke. Damit dieser Ansatz greift, müsse die Behandlung fachübergreifend erfolgen.

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