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Erste nationale Leitlinie

PCOS multimodal behandeln

Im Juli ist die erste nationale Leitlinie zum polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) erschienen. Sie enthält Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der Hormonstörung, die bis zu 15 Prozent der Frauen im reproduktiven Alter betrifft.
Laura Rudolph
31.07.2025  18:00 Uhr

Medikamentöse Therapie

Die Pharmakotherapie des PCOS erfolgt in der Regel im Off-Label-Use und richtet sich nach den Symptomen und Begleiterkrankungen der Patientin. Bei Komorbiditäten soll sie sich an der jeweiligen Leitlinie orientieren. Unter anderem können etwa folgende Wirkstoffe zum Einsatz kommen:

Wirkstoff Indikation Erstattungsfähigkeit bei Vorliegen der Indikation (GKV, Stand 03/2025
Metformin Typ-2-Diabetes ja
Exenatid, Lira-, Dula- und Semaglutid, Tirzepatid Typ-2-Diabetes ja
Lira-, Sema-, Tirzepatid Adipositas nein
Clomifen anovulatorische Infertilität (ausbleibender Eisprung) ja
orale Kontrazeptiva Verhütung bis zur Vollendung des 22.Lebensjahres
Ethinylestradiol/Cyproteronacetat mäßig bis schwere Akne, Hirsutismus ja
Ethinylestradiol/Dienogest Kontrazeption, mittelschwere Akne nach Versagen geeigneter topischer Therapien oder einer oralen Antibiotikabehandlung bei Frauen, die sich für die Anwendung eines oralen Kontrazeptivums entscheiden ja, sofern Akne als Indikation gegeben ist
Cyproteronacetat mäßig bis schwere Akne, Hirsutismus ja
Spironolacton arterielle Hypertonie, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose ja
Isotretinoin schwere Akne ja
Clindamycin(topisch), Tetracycline inklusive Doxycyclin, Minocyclin,Erythromycin (topisch),
Nadifloxacin (topisch) Akne (systemisch und teilweise lokal) ja
Eflornithin (topisch) Hirsutismus (lokal) bei Hirsutismus möglich
Benzoylperoxid (topisch) Akne (lokal) ja
Minoxidil (topisch) androgenetische Alopezie (erblich bedingter Haarausfall) nein
Medikamente, die entweder für Teilaspekte des PCOS oder für häufig auftretende Komorbiditäten zugelassen sind (Stand 03/2025), nach Leitlinie »Diagnostik und Therapie des polyzystischen Ovarsyndroms«

Bei Jugendlichen nicht voreilig diagnostizieren

Die Leitlinie enthält auch ein eigenes Kapitel zu Jugendlichen. Darin wird betont, dass PCOS in der Adoleszenz nicht vorschnell diagnostiziert werden sollte. Viele Symptome wie unregelmäßige Zyklen, Akne oder vermehrte Körperbehaarung können in der Pubertät vorübergehend auftreten. Eine Diagnose sollte außerdem nicht auf Basis der Rotterdam-Kriterien gestellt werden, da diese für Erwachsene entwickelt wurden. Vielmehr solle die Diagnose »auf Basis des gleichzeitigen Vorliegens der Kriterien 1. Zyklusstörungen in Bezug zur Pubertätsentwicklung und 2. Hyperandrogenismus gestellt werden«, schreiben die Autoren.

Der Fokus der Therapie liegt wie bei Erwachsenen zunächst auf Lebensstilinterventionen. Zudem hebt die Leitlinie hervor, dass Jugendliche mit PCOS-Symptomen ein erhöhtes Risiko für psychische Belastungen haben können, beispielsweise Körperbildstörungen oder depressive Symptome.

»Mit der neuen PCOS-Leitlinie liefern wir einen klaren Handlungsrahmen für die behandelnden Ärzt*innen und verbessern so langfristig die Lebensqualität der Betroffenen«, erklären die beiden Koordinatorinnen abschließend. Eine Leitlinie, die sich an Patientinnen richtet, sei derzeit in Arbeit und soll in diesem Jahr veröffentlicht werden.

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