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Quartalsbilanz

Pandemie bremst und beflügelt Pharmariesen Roche

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat auch im ersten Quartal 2021 von gut laufenden Geschäften mit Covid-19-Tests profitiert. Gleichzeitig bremste die Coronavirus-Pandemie erneut die Geschäfte in der Pharmasparte, weil weniger Menschen zum Arzt gingen. Zudem belastete der starke Schweizer Franken.
dpa
PZ
21.04.2021  13:12 Uhr

Konzernweit gingen aus diesen Gründen die Umsätze um rund ein Prozent auf rund 14,93 Milliarden Franken (umgerechnet 13,54 Milliarden Euro) zurück, wie das Unternehmen am heutigen Mittwoch in Basel mitteilte. Währungsbereinigt kam noch ein Plus von drei Prozent heraus. Gewinnzahlen legt Roche nach drei Monaten traditionell nicht vor.

Die Nachfrage nach den kürzlich eingeführten diagnostischen Tests und Medikamenten sei nach wie vor hoch, sagte Unternehmenschef Severin Schwan. Aber der Wettbewerb durch Biosimilars wirke sich wie erwartet auf die Verkäufe der etablierten Medikamente erheblich aus. Der Konzern rechnet weiterhin – ähnlich wie im Vorjahr – währungsbereinigt mit einem Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

In der Pharmasparte musste Roche wegen der Coronavirus-Einschränkungen und den Belastungen durch den starken Franken allerdings einen Umsatzschwund von 14 Prozent hinnehmen, zu konstanten Wechselkursen betrug das Minus neun Prozent. Die größten Einbußen verzeichneten die Schweizer dabei in den USA und Japan.

Diagnostiksparte mit 55 Prozent Umsatzplus

In den ersten drei Monaten legten die Umsätze in Roches Diagnostiksparte währungsbereinigt um 55 Prozent zu. Roche hat in der Sparte nach eigenen Angaben inzwischen 18 Produkte für die SARS-CoV-2-Diagnostik im Angebot. Darüber hinaus prüft das Unternehmen nach eigenen Angaben etwa das Potenzial von weiteren Wirkstoffen, die sich teilweise noch in der Entwicklung befinden. Zudem ist Roche eine Reihe von Partnerschaften eingegangen, etwa mit den US-Pharmakonzernen Gilead und Regeneron, um neue Wirkstoffe zu entwickeln, die potenziell sowohl zur Behandlung als auch zur Vorbeugung von Covid-19 geeignet sind.

Seit Ende Februar sind beispielsweise auch Coronavirus-Laientests auf dem Markt, der Test von Roche folgte Anfang März. Bislang sprach das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bis gestern mehr als 40 Sonderzulassungen aus. Der Test von Roche etwa kommt häufig in der 25er-Packung, auch 100er-Packungen sind nicht selten. Dies bereitete Apotheken mitunter Probleme, denn viele Kunden verlangten Tests in kleineren Gebinden oder Einzeltests. Inzwischen lenkte das BfArM ein und teilte der PZ mit, dass Auseinzeln für die sonderzugelassenen Tests erlaubt ist.

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