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Arztpraxen müssen warten

Novavax-Vakzine geht vorerst nur an die Bundesländer

Ende Februar soll der Novavax-Impfstoff hierzulande erstmals in die Auslieferung gehen. In den Praxen wird die neue Vakzine vorerst allerdings nicht zum Einsatz kommen. Dort fällt der Startschuss für Impfungen voraussichtlich erst im zweiten Quartal.
Stephanie Schersch
28.01.2022  13:30 Uhr

Kurz vor Weihnachten erreichte die deutsche Impfkampagne ihren vorläufigen Höhepunkt. Am 15. Dezember wurden insgesamt 1,6 Millionen Dosen verimpft, so viele wie nie zuvor. Von diesem Tempo ist inzwischen nicht mehr viel zu spüren. Im Januar lag der Spitzenwert bei weit unter einer Million Impfungen pro Tag. Und immer noch gibt es viele Menschen, die eine Impfung bislang nicht in Erwägung ziehen wollen.

Für einige von ihnen könnte Nuvaxovid® von Novavax die Wende bringen. Die Vakzine ist proteinbasiert und unterscheidet sich damit von den mRNA-Impfstoffen, denen viele Impfskeptiker kritisch gegenüberstehen. Rund 4 Millionen Dosen hat der Bund bislang beschafft. Am 21. Februar soll die erste Lieferung nach Deutschland kommen. Damit können die Impfungen mit Nuvaxovid in der vierten Februarwoche beginnen, 1,75 Millionen Dosen stehen dann bereit. Wie es aussieht, werden sie vorerst allerdings nur in staatlichen Impfstellen zum Einsatz kommen.

Lieferungen gehen vorerst nur an die Bundesländer

Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sollen die ersten Lieferungen ausschließlich an die Bundesländer gehen. Das schreibt die KBV in ihren »Praxisnachrichten« unter Berufung auf das Bundesministerium für Gesundheit. »Ab wann Arztpraxen den Impfstoff bestellen können, ist derzeit noch offen – voraussichtlich aber nicht im ersten Quartal.«

Hintergrund dieser Einschränkung ist das zunächst vergleichsweise geringe Liefervolumen des Impfstoffs. Darüber hinaus hatten sich die Gesundheitsminister einiger Länder dafür ausgesprochen, die Vakzine vorerst nur bestimmten Personengruppen zur Verfügung zu stellen. Demnach sollte lediglich medizinisches Personal Zugang bekommen. Eine solche Priorisierung plant etwa Brandenburg, wie die dortige Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erst kürzlich bekanntgab. Dort sollen etwa bevorzugt Pflegekräfte Novavax erhalten können, für die ab 16. März eine Impfflicht greift.

Auf Bundesebene gibt es keine einheitliche Vorgabe zum Umgang mit Novavax. Ein beschränkter Zugang aber lässt sich besser organisieren und vor allem kontrollieren, wenn der Impfstoff nur in Impfzentren und staatlichen Stellen zum Einsatz kommt.

 

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