Noch keine Klarheit über möglichen Omikron-Impfstoff |
Die EMA überprüft fortlaufend, ob eine Anpassung der Corona-Impfstoffe an die neuen Virusvarianten wie Omikron nötig ist. / Foto: EU
Durch die schnelle Verbreitung der Omikron-Variante sei die Lage in Europa besorgniserregend, sagte die EMA-Chefin. «Aber mit fünf Impfstoffen und sechs Medikamenten sind wir heute in einer viel stärkeren Position als noch vor einem Jahr.» Gemeint sind die beiden mRNA-Impfstoffe Comirnaty® von Biontech/Pfizer und Spikevax® von Moderna, die Vektorimpfstoffe Vaxzevria® von Astra-Zeneca und »Covid-19 Vaccine Janssen« sowie seit dieser Woche der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax. Vier weitere Impfstoffe befinden sich im Rolling-Review-Prozess: Der russische Vektorimpfstoff Sputnik V vom Gamaleya-Institut, der proteinbasierte Impfstoff Vidprevtyn® von Sanofi-Pasteur sowie zwei inaktivierte Ganzvirusimpfstoffe (die chinesische »Covid-19 Vaccine (Vero Cell) Inactivated von Sinovac sowie VLA2001 von Valneva).
Zugelassen zur Behandlung von Covid-19 sind das antivirale Remdesivir (Veklury® von Gilead Sciences), die gegen das Spikeprotein von SARS-CoV-2 gerichteten Antikörper-Präparate Regdanvimab (Regkirona® von Celltrion), Sotrovimab (Xevudy® von Glaxo-Smith-Kline) und Casirivimab/Imdevimab (Ronapreve® von Roche) sowie die Immuntherapeutika Tocilizumab (RoActemra® von Roche) und Anakinra (Kineret® von Swedish Orphan Biovitrum). Ein Zulassungsantrag liegt bereits für das Immuntherapeutikum Baricitinib (Olumiant® von Lilly) und das antiretrovirale Molnupiravir (Lagevrio® von MSD) vor. Zudem befinden sich das ebenfalls antivirale PF-07321332 mit Ritonavir (Paxlovid® von Pfizer) und die Coronavirus-Antikörperkombination Tixagevimab/Cilgavimab (Evusheld® von Astra-Zeneca) im Rolling-Review-Verfahren.
Keines der Medikamente sei ein «Zaubermittel», so die EMA-Chefin, aber sie seien wichtige Instrumente im Kampf gegen Covid-19. Vor genau einem Jahr hatte die EMA den Weg freigemacht für den ersten Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech. Inzwischen würden in der EU jeden Monat 300 Millionen Dosen Impfstoffe produziert.
Nach Biontech/Pfizer und Moderna teilte nun auch Astra-Zeneca mit, das Unternehmen arbeite an einer Anpassung seines Vektorimpfstoffs an die Omikron-Variante. «Wir haben zusammen mit der Universität Oxford erste Schritte unternommen, um einen Omikron-Impfstoff zu produzieren, für den Fall, dass er benötigt wird», teilte der Pharmakonzern am Mittwoch in einem Statement mit. Um dies einschätzen zu können, beobachte man die aktuelle Datenlage. Über weitere Details oder einen Zeitplan gab es zunächst keine weiteren Informationen.