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Nikotin-Entwöhnungsprogramme reduzieren Covid-19-Risiko

Kinder und Jugendliche besser schützen

Fälschlicherweise ständen E-Zigaretten im Ruf, deutlich weniger gesundheitsschädlich zu sein als herkömmliche Tabakzigaretten. Je nach E-Zigarettentyp und Zusammensetzung des verwendeten Liquids enthalten die elektronischen Verdampfer atemwegsreizende Substanzen wie Propylenglykol, krebserregende Substanzen wie Formaldehyd und teilweise gesundheitsschädigende Metalle wie Blei, Chrom und Nickel. »Die Langzeitfolgen des Konsums lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht umfassend abschätzen«, ergänzte Professor Dr. Robert Bals. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe ihre Warnung vor E-Zigaretten kürzlich noch einmal verschärft.

Eine besondere Zielgruppe bei der Tabakkontrolle sind Jugendliche. Darauf verwies Professor Dr. Matthias Kopp, Präsident der GPP: »Fast 80 Prozent der Raucher haben ihre erste Zigarette vor dem 18. Lebensjahr geraucht.« Hinsichtlich Tabakentwöhnung und Rauchprävention müssten Jugendliche und Familien mit Kindern besonders im Fokus stehen – zumal Kinder sehr viel eher auch zur Zigarette greifen, wenn in der Familie oder im Freundeskreis geraucht wird.

Gemäß der »Europäischen Tabakkontrollskala 2019« belegt Deutschland bei der Tabakprävention im europäischen Vergleich den letzten Platz. In der Bundesrepublik sterben pro Jahr rund 121.000 Menschen an Herz-, Kreislauf-, Lungen- und Krebserkrankungen, die durch Nikotinkonsum verursacht werden. Fast ein Drittel der Erwachsenen raucht klassische Zigaretten; bei Kindern und Jugendlichen sind es knapp 10 Prozent. Trotz aller Warnungen, so die DGP, nimmt der Konsum von E-Zigaretten vor allem bei jungen Erwachsenen kontinuierlich zu.

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