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Leitlinie

Neues und Bewährtes bei  Migräne

Kürzlich ist die Leitlinie »Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne« aktualisiert worden. Erstmals werden zwei Vertreter der neuen Wirkstoffgruppe Gepante als Triptan-Alternative aufgeführt. Zudem gibt es neue Evidenz für einige nicht medikamentöse Maßnahmen. 
Carolin Kühnast
24.09.2025  07:00 Uhr
Lasmiditan und Gepante als Triptan-Alternativen

Lasmiditan und Gepante als Triptan-Alternativen

Eine begleitende Übelkeit sollte mit den Antiemetika Metoclopramid oder Domperidon behandelt werden. Die Wirkstoffe zeigen einen prokinetischen Effekt, was die Aufnahme des Analgetikums verbessert. Metoclopramid kann auch während der Schwangerschaft eingesetzt werden.

Personen mit einer bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankung, einem Herzinfarkt in der Vergangenheit, einer ungünstig eingestellten Hypertonie oder einer Nieren- oder Leberinsuffizienz sollten kein Triptan einnehmen. Alternativ kann Lasmiditan, ein Agonist am 5-HT1F -Rezeptor, eingesetzt werden, da es keinen vasokonstriktorischen Effekt an den peripheren Blutgefäßen des kardiovaskulären Systems auslöst. Als Nebenwirkungen können aufgrund der Überwindung der Blut-Hirn-Schranke Müdigkeit oder Schwindel auftreten.

Eine weitere Alternative ist Rimegepant, ein oraler CGRP-Antagonist aus der Gruppe der Gepante. Der Wirkstoff ist zur Anwendung bei akuten Beschwerden und als Migräneprophylaxe bestimmt. Atogepant ist hingegen ausschließlich bei episodischer und chronischer Migräne zur Prophylaxe zugelassen. 

Prophylaxe von Attacken

Neben den Gepanten werden zur Prophylaxe auch Propranolol, Metoprolol, Flunarizin, Valproinsäure, Topiramat und Amitriptylin sowie Onabotulinumtoxin A eingesetzt. Weiterhin können die monoklonalen Antikörper gegen CGRP wie Eptinezumab, Fremanezumab und Galcanezumab oder gegen den CGRP-Rezeptor wie Erenumab verordnet werden, die zudem ein günstiges Nebenwirkungsprofil aufweisen. Erenumab konnte in Studien eine bessere Verträglichkeit und Wirksamkeit als Topiramat vorweisen. Da die Antikörper noch recht neu sind, sollten sie derzeit nur zurückhaltend bei vaskulären Vorerkrankungen sowie entzündlichen Darmerkrankungen und COPD eingesetzt werden und nicht bei Schwangeren und Stillenden.

Nicht medikamentöse Maßnahmen

Bei leichten Beschwerden sowie bei Kindern und Schwangeren sollten zuerst nicht medikamentöse Ansätze in erwogen werden. Dazu gehören das Kühlen von Stirn und Schläfen, ausreichend Schlaf, Wärmeanwendungen im Nacken sowie Minzöl zur Schläfenmassage. Außerdem zeigen die Remote Electrical Neuromodulation (REN), eine äußerliche Stimulation des Nervus trigeminus (etwa mit dem Gerät Cefaly®) sowie ein Vasokonstriktionstraining eine gute Wirksamkeit im akuten Migräneanfall. Für Akupunktur gibt es ebenso Hinweise auf eine mögliche Wirkung. 

Zur Prophylaxe können psychologische Verfahren wie beispielsweise Entspannungstechniken und Verhaltenstherapie eingesetzt werden. Auch Ausdauer- und Kraftsport sind vorbeugend wirksam. Möglicherweise hat eine zucker- und fettarme Ernährung zusätzlich einen positiven Einfluss auf die Migräneattacken. Spezielle Gesundheits-Apps wie SinCephalea® dienen der Kontrolle eingeleiteter Maßnahmen und als Informationsquelle für den Umgang mit der Erkrankung.

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