Neue CAR-T-Zelltherapie zugelassen |
Daniela Hüttemann |
01.06.2022 17:00 Uhr |
Bei der CAR-T-Zelltherapie werden die eigenen T-Zellen gentechnisch mit einem chimären Rezeptor ausgestattet, der das Erkennen der Krebszellen erleichtert, damit sie neutralisiert werden können. / Foto: Getty Images/Juan Gärtner/Science Photo Library
Carvykti ist indiziert für die Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem und refraktärem multiplem Myelom, die mindestens drei vorangegangene Therapien erhalten haben (darunter einen immunmodulatorischen Wirkstoff, einen Proteasom-Inhibitor und einen Anti-CD38-Antikörper) und bei denen die Krankheit unter der letzten Therapie fortgeschritten ist.
Diese Patienten hätten in der Regel eine schlechte Überlebenschance, erklärt Dr. Maria-Victoria Mateos, Fachärztin für Hämatologie am Universitätskrankenhaus von Salamanca, in einer Pressemitteilung von Janssen. »Trotz der jüngsten Innovationen werden immer noch neue therapeutische Ansätze benötigt.« Die CARTITUDE-1-Daten, auf denen die EU-Zulassung beruht, hätten gezeigt, dass eine einzige Infusion von Cilta-Cel bei einer stark vorbehandelten Patientenpopulation zu einem dauerhaften Ansprechen führt. An den klinischen Studien nahmen 179 Patienten mit Multiplem Myelom teil.
Cilta-cel gehört zu den CAR-T-Zelltherapien, bei denen die patienteneigenen T-Zellen gentechnisch so verändert werden, dass sie einen chimären Antigenrezeptor (CAR) mit zwei auf das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) zielenden Single-Domain-Antikörpern tragen. Damit sollen sie zielgerichtet die Krebszellen angreifen. Die CAR-T-Therapie wird speziell für jeden einzelnen Patienten entwickelt und als einmalige Infusion verabreicht. Dabei werden dem Patienten zunächst T-Zellen entnommen, die dann im Labor gentechnisch verändert und zurück infundiert werden. Für die Firma Janssen, die zum Johnson & Johnson-Konzern gehört, ist es die erste Zelltherapie im Portfolio.
Zur Behandlung von austherapierten Patienten mit Multiplem Myelom ist bereits die CAR-T-Zelltherapie Idecabtagen vicleucel (Abecma®) von Celgene seit August 2021 in der EU zugelassen, die im Januar 2022 in Deutschland auf den Markt kam.