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Post-Sepsis-Syndrom

Mühsames Leben nach einer Sepsis

Jede schwere Infektion kann in eine Sepsis münden. Doch eine überwundene Septikämie bedeutet meistens nicht das Ende der Probleme. Es können gesundheitliche Einschränkungen folgen, die nur mit viel Energie und Geduld teilweise erst nach Jahren wieder weichen.
AutorKontaktEgid Strehl
Datum 25.06.2023  08:00 Uhr

Komorbiditäten begünstigen Komplikationen

Eine Metaanalyse an 27 Einzelstudien zeigte ein signifikant erhöhtes Risiko (HR, Hazard Ratio: 1,49 bis 1,76) für Myokardinfarkt, Schlaganfall sowie eine schwere Herzinsuffizienz von hospitalisierten Patienten nach einer Septikämie gegenüber solchen ohne Sepsis. In einer retrospektiven Studie wurde eine überstandene Sepsis ferner als unabhängiger Einflussfaktor (HR = 1,13) für eine erhöhte Rate von postklinischem Herzstillstand (binnen des ersten Jahres nach der Entlassung) identifiziert (7).

Krebspatienten müssen sich oftmals chirurgischen Eingriffen unterziehen und haben deshalb ein erhöhtes Risiko, in der Folge eine Sepsis zu entwickeln. Zudem steigern auch eine begleitende Chemo- und/oder Bestrahlungstherapie das Risiko. Über eine mediane Nachverfolgungszeit von knapp drei Jahren zeigte sich eine deutliche Differenz im Gesamtüberleben zwischen Tumorpatienten mit Sepsis zu solchen mit weitgehend komplikationsfreiem Verlauf. Ein Jahr nach dem Klinikaufenthalt waren bereits 13,5 Prozent der Sepsispatienten verstorben, gegenüber 3,8 Prozent in der Vergleichsgruppe. Es gibt aber noch keine wissenschaftliche Begründung für diesen evidenten Unterschied.

Patienten mit Immundefiziten (Asplenie, Organtransplantation, therapeutische Immunsuppression) sind verstärkt Sekundär- beziehungsweise opportunistischen Infektionen ausgesetzt. Diese verursachen einen beträchtlichen Behandlungsaufwand und eine verlängerte Liegedauer – beides erhebliche Sepsis-Risikofaktoren. Chronische Entzündung und Immundysfunktion wirken hier fatal zusammen, auch in Richtung einer Schädigung beispielsweise der Nieren.

Für alle diese Patienten gelten die bereits geforderten Präventionsmaßnahmen. Das Apothekenteam sollte sie dringlich dazu anhalten, ihre Standard- und Dauermedikation gewissenhaft zu befolgen, um eine Sepsis und ein PSS nicht »negativ synergistisch« zu begünstigen.

Langwierige Behandlung

Die verschiedenen Verfahren einer Anschlussheilbehandlung (AHB) sollen dazu beitragen, die PSS-Beschwerden nach einer Sepsis zu lindern. Die Maßnahmen reichen von ambulanter Physio- und Ergotherapie bis hin zu fachneurologischer und/oder -psychologischer Betreuung in spezialisierten Rehaeinrichtungen. Grundsätzlich sollte die Behandlung auf die vorherrschenden Beschwerden fokussieren. Im Vordergrund stehen meist Nerven- und Muskelprobleme, Schmerzen sowie kognitive Beeinträchtigungen und psychische Störungen (Tabelle 1).

Zurzeit gibt es in Deutschland noch keine Rehakliniken, die sich ausschließlich Post-Sepsis-Patienten widmen. Insofern befindet sich die Forschung noch in einem recht frühen Stadium.

Stets sollte berücksichtigt werden, dass die Patienten oft mittelfristig auf fremde Hilfe oder Pflege angewiesen sind. Auch wenn es schwerfällt, sollten sie geduldig mit sich selbst sein, was die Dauer der Rekonvaleszenz betrifft. Denn eine schleppende, schwankende und auch diskontinuierliche Regeneration, sogar mit Phasen einer Verschlimmerung einzelner Symptome, ist nach einer durchlittenen Sepsis durchaus normal.

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