Mit KI Lieferengpässe besser managen |
Anne Orth |
08.07.2022 11:30 Uhr |
Künstliche Intelligenz kann künftig helfen, Lieferengpässe frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. / Foto: Fotolia/2Design
Kaum ist die Gedisa offizielle Betreiberin des Apothekenportals, erweitert die Gesellschaft ihr Themenportfolio und gibt ihre Kooperation mit dem Hamburger KI-Dienstleister Fuse-AI bekannt. Mit dessen Expertise solle es möglich sein, insbesondere durch den Einsatz von bestimmten Analyseverfahren Lieferengpässe frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen, teilte die Gesellschaft mit. Wie diese Analysen konkret aussehen, blieb zunächst allerdings unklar. Beide Unternehmen wollten bei Fragestellungen zusammenarbeiten, die sich auf die Analyse von Prozessen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) beziehen, hieß es. Dafür unterzeichneten sie einen Letter of Intent.
»Wir sind der Auffassung, dass gerade die KI essenziell für die Steigerung der Effizienz digitaler Arbeitsabläufe in den Apotheken werden kann und damit aktiv zur Verbesserung der Versorgungsqualität mit Arzneimitteln beiträgt«, teilte die Gedisa mit. Der Kooperationspartner setzt demnach moderne Deep-Learning-Verfahren ein, um Systeme für KI-gestützte Bild- und Datenanalysen zu entwickeln. Mithilfe des Einsatzes von KI will Fuse-AI demnach unter anderem Ärztinnen und Ärzten eine zweite Meinung in der Diagnose anbieten.
Seit dem Gedisa-Start im vergangenen November wird das Verbändeportal stetig durch neue Funktionen erweitert. Etwa ein halbes Jahr nach ihrer Gründung hat die Gedisa einen sicheren Kommunikationsdienst für Apotheken und deren Kunden angekündigt. Mithilfe des neuen Messengers sollen Apotheker ihren Kunden beispielsweise Textnachrichten schicken, Rezepte übermitteln und Video-Beratungen anbieten können. Künftig sollen Apothekerteams den Messenger auch nutzen können, um sich innerhalb des Filialverbundes auszutauschen.
Noch in diesem Sommer soll das Verbändeportal Apotheken zudem bei der Durchführung von Impfleistungen sowie von pharmazeutischen Dienstleistungen unterstützen. Darüber hinaus will die Gedisa eine Termin-Managementfunktion für Kunden und Apotheken anbieten, um schon die ersten Prozesse bei der Durchführung von pharmazeutischen Dienstleistungen unterstützen zu können. Langfristig ist außerdem der Aufbau einer digitalen Medikationsakte geplant.
Erst zum 1. Juli übertrug der Deutsche Apothekerverband (DAV) das Verbändeportal offiziell an die Gedisa. Nötig war dafür eine Sonderregelung für den Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL), der als einziger der 17 Landesapothekerverbände bislang nicht der Digitalgesellschaft beigetreten ist. Dafür wurde eine Rahmenvereinbarung abgeschlossen, in der geregelt ist, dass der AVWL seine Rechte an den Entwicklungen des Verbändeportals auf die anderen 16 Landesverbände ohne Abfindung abtritt. Zudem sieht die Vereinbarung vor, dass alle Apotheken in Westfalen-Lippe, die die Gedisa unterstützen und deren Leistungen in Anspruch nehmen möchten, mit dem Unternehmen individuell einen Vertrag abschließen können.