Methotrexat schwächt die Immunogenität von Comirnaty |
Viele Patienten mit Autoimmunerkrankung werden einmal wöchentlich mit Methotrexat behandelt, ob als Tablette, Spritze oder Fertigpen. / Foto: Getty Images/Rapid Eye Media CC
Ein Forscherteam aus New York und Erlangen hat untersucht, wie gut der Körper von Patienten unter immunsupprimierender Therapie eine Immunantwort auf die Covid-19-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Tozinameran (Comirnaty®) von Biontech und Pfizer bilden kann. Ihre Daten haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der University Langone Health in New York und des Universitätsklinikums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen heute in den »Annals of the Rheumatic Diseases«. Die Ergebnisse sind durchaus überraschend – dabei gibt es gute wie weniger gute Nachrichten.
Insgesamt nahmen an der Studie 82 Patienten, die an einer immunvermittelten entzündlichen Erkrankung (vor allem Psoriasis oder Arthritis) und immunsupprimierender Therapie teil. Deren Immunantwort auf die Comirnaty-Impfung wurde mit der von gesunden 208 Kontrollpersonen verglichen. Die Daten leiten sich aus zwei Kohorten ab: Die New Yorker Kohorte bestand aus 26 gesunden Personen sowie 25 Personen mit Autoimmunerkrankung, die mit Methotrexat (MTX) als Monotherapie oder in Kombination mit anderen immunmodulierenden Medikamenten behandelt wurden, und aus 26 Patienten, die eine immunmodulierende Therapie wie TNF-α-Blocker, aber kein MTX erhielten. Gesunde Personen und Patienten mit Autoimmunerkrankung, die kein MTX erhalten hatten, waren ähnlich alt (49,2 +/- 11,9 Jahre), während die Patienten, die MTX bekamen, generell älter waren (63,2 +/- 11,9 Jahre).
Die Erlanger Kohorte bestand aus 182 gesunden Probanden sowie elf Patienten, die eine TNF-α-Monotherapie erhalten hatten, und 20 Patienten, die mit Methotrexat behandelt wurden. Die Patienten der letzten Gruppe waren auch in dieser Kohorte im Durchschnitt älter als die gesunden Personen und als solche, die zwar erkrankt waren, die nicht mit Methotrexat therapiert wurden.
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