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Studie

Mediterrane Ernährung senkt Präeklampsie-Risiko

Eine überwiegend mediterrane Ernährung während der Schwangerschaft könnte das Risiko für eine Präeklampsie senken, wie eine aktuelle Studie nahelegt .
Laura Rudolph
28.04.2022  10:00 Uhr

Präeklampsie gehört zu den hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen und ist eine der Hauptursachen für Komplikationen oder Tod bei Mutter und Kind. Sie erhöht bei Schwangeren das Risiko für Frühgeburten und spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Babys der Betroffenen kommen oft mit einem zu geringen Gewicht auf die Welt und leiden im späteren Lebensverlauf selbst häufiger an Bluthochdruck. Eine mediterrane Ernährung während der Schwangerschaft könnte das Risiko für die Erkrankung senken, wie aus einer Publikation hervorgeht, die kürzlich im Fachjournal »Journal of the American Heart Association« erschien.

Ein Forschungsteam um Dr. Anum Minhas von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore analysierte die Gesundheitsdaten von Studienteilnehmerinnen der prospektiven Kohortenstudie Boston Birth Cohort Study. Auf Basis von Selbstauskünften der Schwangeren zu ihrer Ernährung während und vor der Schwangerschaft erstellte es einen mediterranen Diät-Score. Mithilfe eines Regressionsmodells ermittelte es den Zusammenhang zwischen mediterraner Ernährung und dem Auftreten von Präeklampsie.

Etwa 10 Prozent der 8507 analysierten Studienteilnehmerinnen entwickelten eine Präeklampsie. Frauen, die vor der Schwangerschaft an Diabetes oder Fettleibigkeit litten, wiesen ein doppelt so hohes Risiko auf wie Frauen ohne diese Erkrankungen. Dagegen ging eine mediterrane Ernährung während der Schwangerschaft, die hauptsächlich aus Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Olivenöl, Vollkornprodukten und Fisch bestand, mit einem 20 Prozent niedrigeren Präeklampsie-Risiko einher. Die Forschenden vermuten, dass diese Ernährungsform zu einer verbesserten Endothelfunktion und damit zu einer verbesserten Gefäßfunktion der Plazenta beiträgt.

»Wir waren überrascht, dass Frauen, die sich häufiger mediterran ernährten, deutlich seltener an Präeklampsie erkrankten«, resümiert Minhas in einer Pressemitteilung. Das sei bemerkenswert, denn es gebe nur sehr wenige Interventionen während der Schwangerschaft, die einen nennenswerten Nutzen bringen.

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