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Blähungen
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Luft am falschen Platz

Eine übermäßige Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt ist meist harmlos, aber unangenehm. OTC-Präparate können die Beschwerden lindern.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 14.12.2023  11:00 Uhr

Wer sich gesund ernährt, wählt überwiegend naturbelassene und wenig verarbeitete Nahrungsmittel. Ein hoher Anteil an Ballaststoffen, Zuckern wie Lactose und Fructose oder Zuckeralkoholen in der Ernährung kann jedoch vermehrt Gase im Magen-Darm-Trakt entstehen lassen. Das Gefühl, aufgebläht zu sein, und mögliche Begleitsymptome wie Flatulenzen belasten viele Menschen.

Beschwerden wie ein Blähbauch sind stark verbreitet; Untersuchungen zufolge leidet fast jeder Fünfte darunter. Dennoch ist die Studienlage dürftig (1). Die Unklarheit fängt oft schon mit den Begrifflichkeiten an, die Patienten und Fachpersonal unterschiedlich verwenden (2).

Unter Blähungen mit Fachbegriff Meteorismus versteht man eine übermäßige Gasbildung und -ansammlung im Magen-Darm-Trakt. Patienten können dabei einen erhöhten Druck im Bauchraum wahrnehmen, obwohl der Bauchumfang objektiv nicht zunimmt. Menschen mit einem empfindlichen Darm fühlen sich schneller als andere aufgetrieben, wenn sich mehr Gas als gewöhnlich ansammelt.

Der Begriff abdominelle Distension (Abdominaldehnung) beschreibt eine sichtbare Zunahme des Bauchumfangs, wobei sich Patienten »wie ein Ballon« oder »wie schwanger« fühlen können. Von Flatulenzen spricht man, wenn verstärkt Darmwinde abgehen (3, 4).

Wie viel Luft ist normal?

An sich ist Gas im Magen-Darm-Trakt normal; es resultiert überwiegend aus dem Verschlucken von Luft sowie aus intestinaler Gasbildung. Welche Gase sich in welchen Mengen bilden und ansammeln, ist individuell verschieden und hängt auch von Essensgewohnheiten, Lebensmittelauswahl und der Zusammensetzung des Mikrobioms ab. Die Darmgase bestehen größtenteils aus Stickstoff, Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid (Kasten).

Zwischen Darmlumen und Blut findet ein ständiger Gasaustausch statt. Gelangt Gas in den Blutkreislauf, kann es über die Lunge abgeatmet werden. Das verbleibende intraluminale Gas wird in Richtung Anus transportiert und dort ausgeschieden (3, 5).

Um die Frage zu beantworten, wann Gasansammlungen im Bauch ein Krankheitswert zukommt, hilft ein Blick in die Rom-IV-Kriterien. Diese wurden von der Rome Foundation veröffentlicht, um funktionelle gastrointestinale Störungen (functional gastrointestinal disorders, FGID) zu diagnostizieren.

Gemäß der Rom-IV-Kriterien liegt eine funktionelle Bauchblähung/Distension vor, wenn Patienten wiederkehrend unter Symptomen von Völlegefühl oder Druck im Bauchraum oder einer sichtbaren Zunahme des Bauchumfangs leiden. Die Beschwerden treten durchschnittlich mindestens einen Tag pro Woche für mindestens drei Monate auf. Der Symptombeginn muss bei Diagnosestellung bereits mehr als sechs Monate zurückliegen. Leichte Schmerzen sowie geringfügige Anomalien beim Stuhlgang können begleitend auftreten, herrschen aber nicht vor. Krankheiten wie Reizdarmsyndrom, funktionelle Obstipation, funktioneller Durchfall oder postprandiales Distress-Syndrom kann der Arzt als Ursache nicht diagnostizieren (4, 6).

Blähungen sind klinisch relevant und wurden daher in die internationale Klassifikation der Krankheiten aufgenommen. In ICD-10 finden sich Aufstoßen, Blähbauch, Blähungen und Meteorismus unter dem Code R14 »Flatulenz und verwandte Zustände« (7).

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